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Im Auftrag des Tempels ... auf den Spuren der Vergangenheit
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Alister Theiryn





 Beitrag Verfasst am: 26 Apr 2018 19:06    Titel: Im Auftrag des Tempels ... auf den Spuren der Vergangenheit
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Nachdenklich saß er auf seinem Balkon, die Füße locker auf dem Geländer und der Blick schweifte aufmerksam über den kleinen Fjord Düstersees und den RaKun. Der Ausblick faszinierte ihn immer wieder und er hatte es bis heute nie bereut dieses Haus gewählt zu haben. Auch wenn er vom Lande kam und fernab jeder Küste aufwuchs... oder grade deshalb, faszinierte ihn dieser Ausblick jeden Tag aufs neue. Wieder einmal zog er ein verrostetes Stück Metall in Form eines einem Pantherkopf nachempfundenen Helmes aus der Kiste, die neben ihm stand und betrachtete diesen nachdenklich. Die Aufgabe des Lethoryx Tar'xyr hatte ihn wirklich gefordert und beschäftigt. Die Schlachtfelder vergangener Tage nach Hinterlassenschaften abzusuchen, welche mit den Ketzern in Verbindung gebracht werden können oder gar irgendwann einmal einem ihrer minderen Götter geweiht wurde. Eine ganze Woche hatte er dem Tempel im Rahmen seiner Knappenschaft gedient und neben der allgemeinen Ordnung im Tempel, beginnend vom Wachs der Kerzen, Fegen bis hin zum Reinigen der Kohlebecken auch Tiere aus dem Tempel verbannt, welche ihren Weg suchten. War es verwunderlich, dass sie immer wieder einen Weg in den Tempel hinein fanden? Nicht wirklich, war doch Alatar dereinst Herr der Tiere und bis heute suchen sie ihm geweihte Orte auf, so dass ein Tempel ein interessanter Anlaufpunkt wäre. Auch ein Gespräch über Glaubenstheorien hatte er mit einer Vicaria und der Glaube Temoras wurde wieder und wieder mit Ritter Bruchsteig besprochen um letzte Unklarheiten und Missverständnisse aufzuklären. Doch was die meiste Zeit in Anspruch genommen hatte, war das Absuchen der Schlachtfelder. Auf Nachfrage des Lethoryx nannte Ritter Bruchsteig ihm während des Vorgespräches einige Schlachten in denen er gekämpft hatte, nachdem Alister selbst bisher nur wenig Erfahrung in großen Feldzügen und Schlachten sammeln konte. Einzig den Angriff der Faust hatte er voll umfassend erlebt und einige Scharmützel und Geplänkel sowieso viele Feldübungen. Doch von einem vergleichbaren Erfahrungsschatz wie dem des Ritters war er noch weit entfernt. Die zwei Verteidigungen Düstersees, Schwingenstein, der Sturm der Burg des Ordens. Und er sollte nun Insignien finden, vergessen und verloren im Laufe der Zeit.

Und so packte er sein Bündel, stieg in seine Stiefel und begab sich in einfacher Robe, aber mit einem Langspeer bewaffnet zuerst in die Umgebung von Düstersee. Genau wusste er nicht, wo die Schlachtfelder im Umland lagen, doch die Nähe und seine perfekte Ortskenntnis halfen ihm dabei potentielle Stellen auszumachen und genauer zu Untersuchen. Auch wenn es ihm nahezu unmöglich erschien, dass er nach so langer Zeit noch irgendetwas finden könnte, das bisher verborgen blieb, wollte er doch seiner Aufgabe nachkommen. Aufmerksam ging er dabei langsamen Schrittes über die Wiesen und Felder um Düstersee und sah unter jede Pflanze, drehte jeden Stein um und grob mit einer kleinen Schaufel vorsichtig verdächtig aussehende Stellen um. Zudem stieß er immer wieder mit seinem Speer in das Erdreich, in der Hoffnung dass jener auf einen Widerstand trifft, der etwas brauchbares sein könnte. Mal war es ein Stein, mal eine Wurzel, doch ab und zu fand er doch ein altes, verdrecktes, rostiges Stück Metall, welcher seine Geheimnisse erst noch Preis geben musste. Ganze zwei Tage durchstreifte er, nachdem er seine Aufgaben im Tempel abgeschlossen hatte dieses Gebiet, bis er genug davon hatte. Alle Teile die er bis dahin gesammelt hatte legte er in eine Kiste, dann wandte er sich neuen Gebieten zu. Das Umland von Varuna und die alten Schlachtfelder vor Schwingenstein und um die Ruinen der Ordensburg wurden nun das Ziel seines Interesses. Zwar hatte er sie nicht selbst erlebt, doch gab es genug Augenzeugen, die ihm ausführlich Auskunft darüber geben konnten. Außerdem war es Teil seiner Knappenschaft sich mit den Feldzügen auf Schwingenstein und der Belagerung der Ordensburg zu befassen, Erfahrungsberichte zu sammeln, die Taktik und Strategie auszuwerten und einzuschätzen. Und genau diese Aufgabe half ihm nun ungemein, da er damals in stundenlanger, mühevoller Kleinarbeit auf leeren Landkarten die Schlachtfelder aus den Augenzeugenberichten nachgezeichnet und jeden strategisch wichtigen Punkt eingezeichnet hatte. So wusste er genau, wann welche Schlacht wo statt fand und wo er die meisten Erfolgsaussichten haben könnte, gesuchte Gegenstände zu finden. Zuerst begann er bei dem Schlachtfeld, welches sich direkt am Feldlager der südlichen Brücke Varunas befand, da er sich erhoffte, dass dort die Ketzer am schwersten in der Lage gewesen wären etwas zu bergen und weitete danach die Kreise Stück für Stück immer weiter aus, bis er im Laufe der Tage direkt bei den Ruinen der Ordensburg angekommen war, bis er sich der weiten Graslandschaft zwischen Bajard und Schwingenstein zuwandte um dort Hinweise auf das alte Feldlager zu finden, immerhin kannte er grob die Position, und anhand dieser Hinweise nachvollziehen zu können, wo damals gekämpft wurde. Dankbar dachte er bei dieser Suche an die Ausbildung durch die Garde zurück und nicht zuletzt an Scharfschützin Wolfseiche, welche damals das Angebot an die Garde machte, dass man die Scharfschützenausbildung von Asedya Volan begleiten durfte, was er natürlich sofort annahm. Das Wissen das er damals erlangt hatte erwies sich schon unzählige Male als unglaublich wertvoll und auch dieses Mal sollte es ihm helfen seinen Weg zu finden, nachdem er tief in sich ging und sich erneut in Erinnerung rief, was er damals gelernt hatte. Das Muster von Düstersee wiederholend ging er langsam über die alten Schlachtfelder auf der Suche nach den Überbleibseln, die sowohl das Bergen der Toten als auch die Plünderer überdauert haben. Wieder drehte er tagelang jeden Stein um, durchlöcherte die Erde mit seinem Speer, grub an aussichtsreichen Stellen und förderte ab und zu wieder etwas zu Tage, dass theoretisch ein Überbleibsel hätte sein können. Nachdem weitere drei Tage verstrichen waren, in denen er stundenlang die Schlachtfelder in einfacher Robe, einer kurzen Hose und Stiefeln ohne Zwischenfälle durch Ketzer abgesucht hatte, war es Zeit sich die im Zeitraum einer Woche gefundenen Stücke genauer anzusehen. Und so setzte er sich am letzten Tag auf die Treppen des Tempels, den er bis auf die Suche nicht zu verlassen hatte und begann die gefundenen Stücke zu reinigen. Eine wirklich elendige Arbeit, Relikte der Vergangenheit von mehreren Schichten Schlamm, Dreck und Rost zu befreien, die sie überzogen. Mit einem stumpfen Messer begann er vorsichtig bei jedem Stück die Erde und den Dreck abzuschaben , teilweise über Stunden hinweg, bis er aus dem Klumpen immer mehr die Form der einstigen Schmiedearbeit erkennen konnte. War der Dreck soweit entfernt, griff er zu einem Lappen und begann den restlichen Dreck mit klarem Wasser abzuwaschen und weg zu schrubben, bis das Schmiedewerk ganz vom Dreck, in dem es lag befreit war. Teilweise war es schon ausreichend, um damit zu erkennen, dass die weitere Arbeit vergebene mühe wäre, als er beispielsweise einen Helm in den Händen hielt, der einem Panterkopf nachgeformt war oder das Wappen Rahals oder Düstersees unter dem Rost ausmachen konnte. Sicher waren es Spuren vergangener Kriege, doch war es nichts, wonach Lethoryx Tar'xyr suchte. So legte er diese Stücke erst mal beiseite und griff sich andere aus seiner Kiste, bis er endlich ein Stück in den Händen hielt, welches keine eindeutigen Zeichen trug. Nachdem er diese von dem Dreck und der Erde befreit hatte nahm er sich ein Stück Kohle und begann damit das Metall abzureiben, um ersten Rost zu lösen, ehe die Kohleschicht und Metall über Stunden hinweg mit einem Lappen und Leinöl behandelt wurden, bis unter dem Rost die ursprüngliche Brünierung oder Legierung erkennbar war. Sorgsam wurden die Teile begutachtet doch konnte er sich dennoch keinen Reim darauf machen, zu sehr hatten der Zahn der Zeit und die Elemente an ihnen genagt. Und so verging die halbe Nacht im Schein der Kohlebecken vor dem Tempel, bis alle Stücken sorgsam gereinigt und halbwegs vom Rost befreit waren, um sie dem Lethoryx am kommenden Abend vorzulegen. Die restliche Nacht verbrachte er im stillen Gebet versunken kniend vor dem Altar, um am nächsten Morgen gestärkt den Alltagspflichten im Tempel nachzukommen, bis ihn der Lethoryx am späten Nachmittag zusammen mit Vicaria Rilytia aufsuchte um das Ergebnis seiner Suche zu begutachten. Allzu zufrieden wirkte er nicht grade, da doch nichts eindeutiges in der Sammlung seiner Fundstücke vorhanden war, doch zeigte er dennoch eine gewisse Grundzufriedenheit und sah die Aufgabe vorerst als erledigt an, doch nicht ohne ihm vorher eine weitere zu geben. Alle Fundstücke sollten noch gründlicher gereinigt, vorsortiert und dann einem Schmied vorgelegt werden, damit jener die Stücke genauer untersucht um eine eindeutige Aussage darüber treffen zu können, ob das was er in den Händen hielt war, wonach er gesucht hatte oder doch nur normale Relikte der Vergangenheit. So setzte er sich wieder auf die Tempeltreppen und begann die Stücke erneut zu polieren und zu schrubben, während er sich dabei mit der Vicaria über Glaubenstheorien zu den Leitgedanken unterhielt und ein wenig philosophierte. Ein wenig später glitten seine Gedanken jedoch leicht ab. Morgen wäre sein letzter Tag, bevor er wieder heim darf und es gab noch soviel zu tun. Doch Versagen ist keine Option, sie war es nie.


Zuletzt bearbeitet von Alister Theiryn am 26 Apr 2018 19:07, insgesamt einmal bearbeitet
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