Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Sarah Thanel
|
Verfasst am: 14 Apr 2018 22:37 Titel: Kalurisch für Milchbärte |
|
|
Wie immer seit einem Jahreslauf strich sie tagsüber mit Vilja durch die langen , ewig dämmrigen Gänge im heiligen Berg und über die Frostklamm. Sie fühlten sich geborgen dort und ihre Spiele waren laut und unbeschwert. Auch die am Anfang fremde Sprache ging ihr immer leichter von den Lippen und bestimmte Wörter wurden schon fast vollständig durch kalurische ersetzt. Inzwischen brüllte sie mit Vorliebe "gûl" für gut und noch lieber "mrâgûl" für wunderbar.
Die Tage vergingen wie im Flug und fast jeder brachte etwas neues. Besuche in der Graikfestung, wo man auf dem Übungsplatz turnen konnte
und dabei GRAIK schreien.
Aber am liebsten waren ihr die Abende, wenn sie gemeinsam am großen Tisch saßen und zusammen spielten oder Thorim auf kalurisch eine lange Geschichte erzählte. Sie liebte es , zu reimen und sich Gedichte oder Lieder auszudenken. Ihre Ode an Gordrak hatte Thorim in eine Steintafel gehauen und nun stand sie in Gordraks Laden . Sie sah ihrem Papa immer beim meißeln zu und fuhr die Buchstaben und Wörter mit dem Finger nach, um sie sich einzuprägen . Immer stärker wurde der Wunsch, es selber zu können. Selber zu schreiben, zu lesen . Und eine gewisse Sehnsucht klang aus ihren Worten, wenn sie vom schreiben und lesen erzählte. Sehnsucht, die Thorim natürlich nicht entgangen war. Und so bereitete er heimlich Lernsteintafeln vor um sie zu überraschen. |
|
Nach oben » |
|
|
Sarah Thanel
|
Verfasst am: 30 Jul 2018 08:46 Titel: |
|
|
Wieder war ein Vierteljahrslauf vergangen und die Zeit verstrich im Nilzadan und auf der Frostklamm wie im Flug. Ihr Tag lief meistens ziemlich gleich ab, zuerst wurde Plitsch vorm Haus begrüßt und mit Fisch gefüttert. Dabei wurden an ihm regelmäßig sämtliche neu gelernte kalurische Flüche ausprobiert, was er meistens mit einem ahnungslosen Blick quittierte und sein Maul für den nächsten Fisch aufriss. Dann wurde ihm nochmal der dicke Kopf gekrault und schon ging es weiter zum Unterricht bei Berronan. Sie grummelte meistens erstmal eine Weile und das Sarah einmal ins Haus geschlichen war, statt laut zu klopfen und dann mit viel Getöse reinzurennen war fast schon eine Todsünde. Dann aber wurde es immer interessant. Sie übten die Aussprache der Worte ,übersetzten Texte und auch das Lesen und Schreiben von Buchstaben ging Sarah langsam aber sicher immer flüssiger von der Hand.
Am schönsten war es aber immer, wenn sie durch den Nilzadan liefen und Berronan erzählte von den Bräuchen , oder sie übten handeln. Und mit jeder Stunde Unterricht schnatterte sie lauter und unbefangener in kalurisch. Es war ihr schon so in Fleisch und Blut übergegangen, sie dachte schon in dieser Sprache und durchmischte oft die Sätze mit beiden Sprachen, Handelssprache und kalurisch. Sie rannte auf den Markt , um Aufträge für ihren Papa zu erledigen und handelte mit den Händlern, das die sicher nicht wußten, ob sie lachen oder weinen sollten. Die Berchgarder Wachen wurden auch immer schön mit langen kalurischen Sätzen bedacht , und sie freute sich stets diebisch, wenn sie sie nur verständnislos ansahen. Nach ein paar Tagen im Berg ohne die Handelssprache fiel ihr das umstellen auch von mal zu mal schwerer.
Auch in die Bräuche der Kaluren lebte sie sich ein und hielt stets höchst gewissenshaft ihr Bhirmilchpause ein .
Abends badete sie wie selbstverändlich in Bhir . Und die höchste Freude war es ihr stets , am Abend zusammen mit Thorim ihren künstlichen Bart mit Bartpflege zu behandeln und ihn dabei genau zu kopieren. |
|
Nach oben » |
|
|
|
|