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Agathe Levir





 Beitrag Verfasst am: 01 Jan 2018 16:04    Titel: Vom Bauer zum...
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Dunkel ward es in ihrem Büro. Stille war eingekehrt. Die Dunkelheit hatte sich über die Welt gelegt. Eine Kerze erhellte den Raum und spendete warmes Licht. Von draußen drang gelegentlich ein Wiehern der Pferde oder ein Muhen der Kühe. Im Haus war es sonst still. So saß sie nun am Tisch, einige überflüssige Notizblätter vor ihr ausgebreitet. Sie sollten sie ablenken. Ablenken von dem aufwühlenden Gespräch der Bürgerrunde. Ablenken von den vielen Gedanken die in ihrem Kopf kreisten. Oder waren sie schon viel länger vorhanden in einem hinteren Teil ihres Kopfes, oder Herzens, und die Bürgerrunde hatte sie wachgerüttelt? Sie hatte doch ihr Ziel eigentlich erreicht. Ihr Hof war im ganzen Reich bekannt. Er war gesegnet wurden durch die Tetrarchin. Man war angestellt bei der Bruderschaft. Man war anerkannt im Reich, so dachte sie. Anerkannt als einfache Bäuerin. Das musste dem Herrn doch auffallen oder gar gefallen. Ihr ganzes Leben hatte sie nach seinen Lehren gelebt und dies auf ihrem Hof fortgeführt. Ja sogar ihre Magd, so hoffte sie, auf den richtigen Pfad gebracht. Ja sogar schenkte sie einem Cabezianer Asyl - natürlich genehmigt durch die Würdenträger des Reiches. Warum also die Zweifel? Warum das Unwohlsein? Warum die Unzufriedenheit?

Tief atmete sie wieder durch und lies den Blick durch den Raum wandern.

Gehorsam, Ehrfurcht, Treue... alles lebte sie in ihren Augen in Perfektion - und doch, diese Unzufriedenheit wollte nicht weichen. Es reichte ihr nicht. Sie blickte aus dem Fenster und sah noch vereinzelt Händler durch die dunklen Straßen ziehen. Sofort meldete sich bei ihr wieder das Misstrauen. Unter ihnen waren sicher weniger fromme als sie. Händler die nur nach Profit aus waren. Händler die vielleicht vorgaben dem Herrn zu folgen, aber dies entweder erfanden um im Reich handeln zu können oder seine Lehren nicht verstanden hatten. Aber wie..... und da passierte es. Es fiel ihr wie Schuppen von den Augen.

Sie empfand ihre Position als Bäuerin nicht zufrieden stellend. Wie sollte sie als einfache Bäuerin Großes erreichen? Warum sollten Menschen auf eine einfache Bäuerin hören? Niemals wäre sie so in der Lage wirklich Großes, in Agathes Augen, zu vollbringen. Das war nicht möglich. Wieder folgte ein tiefes durchatmen. Die Hände ballte sie entschlossen zu Fäusten. Daher die Unzufriedenheit. Daher auch die vielen Gedanken seit dem Gespräch mit der Tetrarchin. Und doch, so kurz Klarheit und Frohsinn bei Agathe herrschte, so schnell kamen die Zweifel zurück.

Ward sie tatsächlich in der Lage den Prüfungen des Tempels und des Herrn standzuhalten? Würde er wirklich sie auswählen in die Lehre des Tempels zu gehen? Und was könnte sie alles verlieren? Soviel, Ihr Hof, ihr Besitz - soviel müsste sie zurücklassen.
Ihr Blick flog nun während ihrer Selbstzweifel über die unsortierten Blätter und Notizen. Ein Windhauch zog durch das Fenster und wirbelte eben jene auf. Rasch schloss sie das Fenster und kam zum Schreibtisch zurück. Alle Blätter waren im Zimmer verteilt - bis auf Eines. Jenes befand sich noch auf dem Tisch, als hätte der Wind ihm nichts anhaben können. Darauf stand geschrieben:

- Schöpfung von Willenskraft und Entschlossenheit aus wahrer Hingabe
Aus wahrer Überzeugung und Hingabe schöpft der Glaubende Mut zur Selbstaufopferung und Kraft das auszuführen, was von ihm gefordert wird. Sein Glaube und sein Vertrauen in den Herrn ist so stark geworden, dass er mit reinem Gewissen für eine Sache streitet, von der er überzeugt ist, dass sie den einzig richtigen Weg darstellt und sich keine
Alternative jemals mit ihr messen könnte. Die Gunst Alatars und das Seelenheil, das den Gläubigen im Jenseits erwartet, spornt ihn beständig dazu an, seinen Dienst mit Leidenschaft und, von Stärke zeugendem, Ehrgeiz zu erfüllen.


Ihre Zweifel waren erneut verschwunden. Und ohne weiteres Zögern und ohne die Nacht abzuwarten nahm sie den Weg zum Tempel Rahals auf sich um noch in dieser Nacht ihr neues Ziel zu formulieren mit dem Willen die Prüfungen des Herrn und des Tempels zu bestehen.
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