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Das grinsende Gesicht - Reich, Recht und Unwägbarkeiten
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » Das grinsende Gesicht - Reich, Recht und Unwägbarkeiten
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Helisande von Alsted





 Beitrag Verfasst am: 10 Nov 2017 19:56    Titel: Das grinsende Gesicht - Reich, Recht und Unwägbarkeiten
Antworten mit Zitat

Das Recht muss nie der Politik,
wohl aber die Politik jederzeit
dem Rechte angepasst werden.

Immanuel Kant



Auf ihrem Reichsboden stand die Kiste, zweifellos. Eine Kiste wie viele Kisten, von natur aus nur ein wetterfester Stauraum mit Schloß und quaderförmiger Gestalt. Ein grinsendes oder lachendes Gesicht - wer mochte das genau zu differenzieren - zierte den Deckel und ansonsten verhielt die Kiste sich natürgemäß stumm und wenig auskunftsfreudig. Sie stand gleich eines Mahnmals am See herum und warete. Sicherlich nicht auf die sich verfinsternden Blick der Offizierin, die den Gegenstand des Anstoßes gründlich betrachteten. Sie wartete auf ängstliche und besorgte Menschen, die Gold hineinwarfen und dem sich in Unschuld und Rechtschaffenheit deutlich von seiner Kiste abhebenden Besitzer jener Kiste zu bereichern.
Verwerflich.
So hatte sie es entschieden.
Ihr dunkler Bruder hatte ihr einen der Erpresserbriefe aus alatarischen Briefkästen übergeben. Briefkästen. Wieder an sich unschuldsvolle und zweckmäßige Gebilde, die eher wenig von dem wussten zu was missbräuchliche Menschen fähig waren.
Ahad Laval selbst hatte angeordnet ihr einen entzückenden Brief gespickt mit Drohungen zu überbringen. Würde das Regiment nicht mit der Grinserei Schluss machen würde das alatarische Reich es tun. Kurz, nur ganz kurz hatte der verlockende Gedanke in ihr aufgezuckt ihr mit einer Einladung zu antworten. Es war wirklich nur ein kurzer Impuls gewesen. Es siegte die vermaledeite und grauenhaft unpraktische Rechtschaffenheit. Ahad Laval und ihr gesamtes Reich mochten ihretwegen an Dauerschluckauf, Haarausfall und Blutarmut chronisch leiden oder sich endgültig in Katzenfutter verwandeln. Doch Unrecht blieb Unrecht.
Erpressung war Unrecht.
Ganz speziell Unrecht war es sich die vermeidliche Sicherheit lichtenthaler Bodens nutzbar machen zu wollen um von dort aus Unrecht in einem anderen Reich zu begehen, mochte dessen religiöse und politische Ausrichtung auch diskussionswürig bis vollkommen abwegig und auszulöschen sein.
Unrecht bleibt.

Das Regiment hatte nun also die Kiste gefunden, dort wo es beschrieben war. Als erstes war die Umgebung gesichtet worden und das Schloss mit einem lähmenden Gift beträufelt. Vermutlich wäre es sinnvoller Gewesen den Deckel damit zu bestreichen, da man Schlösser im Allgemeinen nur mit dazugehörigen Schlüsseln kontaktiert und den Deckel anfasst - aber die Spezialistin war sich ihrer Sache sehr sicher. Sollte der Öffner der Kiste also keine Handschuhe tragen würde er entweder komplett gelähmt werden, die Finger nicht mehr bewegen können oder wenn der Schlüssel das Mittel übertrug eventuell andere Körperteile nur noch schwerlich kontrollieren können. Aber wer trägt schon Schlüssel auf nackter Haut?

Erfolgversprechender war die Idee der Wachtmeisterin van Quellhain Fallen mit Farbbeuteln aufzustellen und regelmäßig zu betrachten wer bunt gesprenkelt herumlaufen würde. Sie würde dahingehend sicherlich etwas Ansprechendes vorbereiten und sich auf die Lauer legen.

Erlenthal und Rabbe sollten sich in Lichtenthal umhören, ob ähnliche Fälle bekannt waren. Insbesondere da es wohl merkwürdige Umstände um Kinder herum gab, die inzwischen nicht mehr purer kindlicher Fantasie zugeschrieben werden konnten. Vielleicht die vom Erpresser angedrohten 'Konsequenzen'?

Elend.
Sie würde ihren dunklen Bruder kontaktieren müssen. Das war wie Zähneziehen im laufenden Gefecht von einem blinden Heiler mit Schüttellähmung.

Aber Recht musste recht sein.
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Elinor Tiefenbruch





 Beitrag Verfasst am: 12 Nov 2017 22:20    Titel:
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Eine Kiste und ein grinsendes Gesicht. Sowas.
Nachdenklich betrachtete sie ihre Notizen.
Morgen wollte sie die Gelegenheit nutzen, sich das Objekt des Ärgers selber anzusehen. Eine kleine Wanderung, ehe zur 20. Stunde das Thema beim Regiment weiter besprochen wurde, war ohnehin eine gute Idee.
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Helisande von Alsted





 Beitrag Verfasst am: 14 Nov 2017 20:41    Titel:
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Auszug aus dem Regimentsberichtsheft. Der Personenkreis, der jene Berichte lesen kann ist sehr begrenzt.

Helisande von Gipfelsturm hat Folgendes geschrieben:
14. Rabenmond 260

Bericht bezüglich Erpressungsversuchen durch 'Das lachende Gesicht'

Beteiligte:

Oberst Helisande von Gipfelsturm
Wachtmeister Luninara van Quellhain
Wachtmeister Keylon Salberg

Baron Thelor von Gipfelsturm
Freiherrin Nyome von Thronwall
Maga des Konzils Elinor Tiefenbruch


Fräulein Luka Ehrenfeld *dieser Name wurde nachträglich geschwärzt*

Am 08. Rabenmond 260 erhielt Oberst von Gipfelsturm vom Ritter Alatars Dazen Wolfseiche ein Schreiben auf neutralem Boden übergeben. In jenem Schreiben (einsehbar im Büro der Fr. Oberst) wird Lichtenthal seitens der alatarischen Führung darauf in der üblichen anmaßenden Art aufgefordert einer Serie von Erpressungsversuchen Herr zu werden. Die Kiste für die Forderungen in Gold (2 Kronen) befindet sich nachweislich auf Lichtenthaler Boden am Rittersee. Die Existenz dieser Kiste wurde seitens des Regimentes bestätigt.
Durch verdeckte Hinweise wurde zu dieser Sachlage die Bügerin
*erneut der geschwärzte Name* zur Vernehmung einbestellt. Die Vernehmung, sowie die Meldung eines weiteren Bürgers, ergaben dass auch Lichtenthaler Bürger erpresst werden.
Die anwesenden magisch begabten Damen werden eine Möglichkeit der magischen Markierung eines der Lösegelder prüfen. Weitere Schritte werden folgen.

Temora beschützt.


v. Gipfelsturm
Oberst des Lichtenthaler Regimentes
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Elinor Tiefenbruch





 Beitrag Verfasst am: 22 Nov 2017 21:16    Titel:
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    Die Stimmen Oberst von Gipfelsturms und des Praeceptors verschwammen mit dem Knistern des Feuers und den Stimmen und Geräuschen des alltäglichen Regimentslebens, als Elinor sich mit halb geschlossenen Augen auf die Aufgabe vor ihr konzentrierte.
    Der kleine Brilliant in ihrer Handfläche schimmerte ahnungslos im warm flackernden Licht des Kamins. Liebevoll an der Robe aufpoliert, bis er wieder glänzte, war er zwar immer noch wenig eindrucksvoll, aber perfekt für das Unterfangen geeignet.
    Behutsam machte sie sich daran, den kleinen Brillianten mit einem geistigen Band zu umweben, bis er fest mit ihrem eigenen Geist verknüpft war. Das letzte Ende des geistigen Bandes drang wie ein heller Funke geradewegs in den Brillianten ein – ein kleiner Funken „Elinor“, winzig, aber selbstbewusst. Dem Auge unsichtbar, aber ihr selbst fürderhin ein Leuchtfeuer im Lied, das ihr den Weg weisen sollte.

    Als der magische Teil des Unterfangens abgeschlossen war atmete sie durch, nahm einen raschen Schluck Tee und stellte fest, dass das Gespräch der beiden Adeligen noch im vollen Gange war.
    Zufrieden angelte sie den Beutel, den Oberst von Gipfelsturm bereitgestellt hatte. Sorgfältig fuhr sie mit der Hand die robusten Nähte entlang. Solide genug, um einen winzigen Brillianten zu verbergen...
    Vorsichtig drückte sie mit den Fingern einen der Zwischenräume zwischen zwei Nähstichen auf, um den beseelten Brillianten geradezu liebevoll in seine neue Heimat zu schieben. Ein wenig Druck hier, ein wenig Druck dort – endlich saß er so, dass er dem Augen unsichtbar war, und hoffentlich nur gefunden werden konnte, wenn man die Naht eigens abtastete. Ein kleiner Tropfen Leim, in die fragliche Nahtstelle gegeben, fixierte das Werk – diesen vermeintlich so schnöden Beutel, der gewiss schon ein paarmal in Gebrauch gewesen war.
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Luka Ehrenfeld





 Beitrag Verfasst am: 15 Dez 2017 10:23    Titel:
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Eine Weile hatte sie den Beutel in ihrer Tasche überall mit hin genommen. Sie wusste, der Beutel war von den Magiern in irgend einer Weise als Falle präpariert worden. So hatte man geplant den schurkigen Verbrecher besser ausmachen zu können, wenn er sein Lösegold abholt. Allein, der Obrigkeit hatte eine ganze Weile ein Opfer gefehlt, das bereit war seinen Namen für die Umsetzung ihres Planes herzugeben. Die Wahl fiel auf Fräulein Ehrenfeld.

Seit der letzten Begegnung mit der obersten Führung des Regiments rumorte es in Luka, wenn sie daran dachte, dass sie dieses Opfer sein sollte. Sie sah die Notwendigkeit ein den Erpresser zu fassen, krümmte sich innerlich aber bei dem Gedanken, dass er durch ihren Beutel, ja durch ihr Lösegold wissen würde, wer ihn verraten hat. Eine höchst unschöne Vorstellung war das, befand Luka und verzog bei jedem Gedanken daran, ohne es selbst wahrzunehmen, unbewusst ihr Gesicht. Was, wenn der Kerl gefangen genommen wurde oder gar entkommen konnte. Dann war sie dran! Unruhe begleitete sie Tag wie Nacht und ließ sie anfänglich verzagen. Aber sie wusste, letztlich half es alles nichts, sie musste mutig sein und vorwärts gehen. Und so fasste sie schließlich eines Abends den Mut und platzierte, wie gefordert den mit Gold gefüllten Beutel in die Truhe mit dem grinsenden Gesicht.

Danach ließ sie ihr Tier gen Bajard traben, stellte es im Stall unter und schiffte sich gen Cabeza ein. Sie wollte dort ihren letzten Willen hinterlassen und aus der Schusslinie sein. Aus den Augen, aus dem Sinn, war ihre Taktik.

So kam es, dass die Vorhänge in ihrem Haus zugezogen blieben, kein Licht des Abends die Zimmer erleuchtete und der Schnee mit sanftem Fall eine schöne, gleichmäßige Decke über ihren Garten ausbreiten konnte.
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Wanderfalke





 Beitrag Verfasst am: 15 Dez 2017 10:59    Titel:
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Bereits seid über drei Wochen nun hies es Abend für Abend den gleichen Ort auf zu suchen und sich für das gewöhnliche Auge unentdeckt in der Umgebung zu verstecken. Mal wurden die Baumkronen genutzt, das nächste mal lag man flach hinter umgekippten jungen Bäumen.
Niemals nahm man das gleiche Versteck ein zweites mal und achtete auf genügend Abstand zur besagten Kiste. Teils beobachtete man die Kiste stundenlang mit dem Fernrohr aus grosser Distanz.
Unerbittlich kämpfte der Körper gegen die eisige Kälte an und nur mit enormer Willenskraft wurde das zittern unterdrückt. Dann endlich war es soweit, jemand trat an die Kiste heran und warf etwas hinein. Die bekannte junge Frau wurde recht schnell als Opfer abgetan und nicht als Täter eingestuft.
Und so beschränkte man die Tätigkeit lediglich auf genaues beobachten ihrer Handlungen und merkte sich lediglich die Himmelsrichtung in der sie dann wider verschwand.
Also hies es nun wider warten, warten bis irgendwer sich der Kiste näherte und besagtes Beutelchen raus nimmt. Erst dann hätte man eine brauchbare Spur um der Sache näher auf den Grund zu gehen.
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