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Keyra Drugar
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Verfasst am: 23 Feb 2017 08:34 Titel: Meine Dienstvorschrift und ich.. |
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Sie hatte die Dienstvorschrift im wahrsten Sinne des Wortes verinnerlicht.
Leider hielt die Vorschrift nicht all zu viel von ihrem neuem zu Hause.
Und so quälten sie fürchterliche Magenschmerzen, eine Weile hatte sie die ausgehalten, dann hatten sie sie dazu gebracht möglichst leise ins Untergeschoss zu schleichen und sich zu erleichtern.
Vielleicht war es gar nicht unbedingt die Vorschrift selbst die ihr so zu schaffen machte, wohlmöglich war es einfach zu wissen, dass sich da etwas in ihr befand, was definitiv für gewöhnlich nicht in ihren Magen gehörte.
Ihr war durchaus bewusst, dass einem manchmal der Geist streiche spielen konnte - allerdings war ihr das in dem Augenblick ziemlich gleich.
Erst als sie sich sicher war, dass auch gewiss der letzte Krümel des Buches aus ihr verschwunden war, machte sie sich leise daran einen Tee aufzusetzen.
Völlig erschöpft sank sie dann samt Tee in den Händen in den Stuhl und betrachtete, dass darauf liegende.
Im wenigen Mondschein der durchs Fenster fiel glitzerte die Klinge des Messers besonders gefährlich. Das Buch daneben machte aber selbst bei diesem schönen Licht keine bessere Figur.
Das Tintenglas, welches sich in der Nähe befand war mehrmals gedreht worden – inzwischen war sie sicher, dass er Recht hatte. Selbst wenn sie unheimlich sparsam vorgehen würde, das wenige würde nicht für die gesamte Dienstvorschrift reichen.
Bedauerlich.
Sie kippelte vorsichtig mit dem Stuhl, während der Blick dem kleinen Eichhörnchen folgte.
Xanti.
Xanti könnte die Lösung sein. Was unterscheidet schon Eichhörnchenblut vom Eigenen? Das könnte man doch sicherlich unmöglich ausmachen. Ein anderer Geruch? Ach was. Blut ist sicherlich Blut. Oder nicht?
Allerdings fiel ihr Blick dann zur Treppe und schließlich zum Stockwerk hinauf.
Wenn er für eines wirklich Zuneigung empfand, dann war es wohl dieses Hörnchen. Nicht, dass er das besonders zeigen würde, es war mehr seine eigene Art die ihr langsam aber sicher klar werden ließ, das es vermutlich nicht die beste Idee war, ausgerechnet sein geliebtes Hörnchen zu opfern.
Damit wäre sie eine Strafe los gewesen, aber das was DANN auf sie wartete .. .Nein, den Austausch hatte sie dann doch nicht vor, vor zu nehmen.
Also gut, kein totes Hörnchen.
Ihre Versuchsobjekte?
Ein paar hatten das Experiment überlebt und eine Handvoll hatte sie im Stall untergebracht.
Ein Hase hätte bestimmt genügend Blut.
Auf halbem Weg zur Tür blieb sie wieder stehen und wandte sich herum.
Sie hatten schon genügend durchgemacht, für eine Dienstvorschrift sollte wahrlich keiner sterben, nein, es gab bestimmt eine andere Lösung!
Wieder zurück auf ihrem Platz am Stuhl seufzte sie schwer, ein Schluck vom Tee, die Stirn gerunzelt sah sie dann an sich hinab.
Irgendwas von ihr war bestimmt nicht so wichtig, als dass sie es immer im vollen Einsatz brauchte..
Die Zehenspitzen.. äußerst wichtig und empfindlich! Der Fuß.... na, den brauch man, sonst kommt man ja nicht vor ran – vor allem wenn’s mal schnell gehen muss – nein, nicht geeignet.
Das schließt natürlich dann auch die Beine mit ein, Verletzungen dort wären äußerst ungünstig.
Mhhh.. der Bauch? Sie zwickte sich einmal mit den Fingernägeln in besagte Stelle und zog eine Schnute. Da kann man zuviel kaputt machen, bestimmt! Außerdem, war er heute schon genügend in Mitleidenschaft gezogen worden...
Die Arme?
Aber wie sollte sie den Bogen weiterhin nutzen, wenn sie sich da.. und eine Rüstung darauf, bestimmt unangenehm. Die Hände? Also Schreiben musste sie ja noch, sonst war das alles umsonst!
Der Hals.. äußerst tödlich, hatte sie mal gehört!
Mit einem schweren, geschlagenen Seufzen nahm sie zur Kenntnis das alles an ihr unglaublich wichtig war und sie nicht wirklich bereit etwas davon zu opfern.
Kritisch wurde ein weiterer Blick aus dem Fenster geworfen.
Sie könnte ja erst einmal damit anfangen... mit der Tinte zu schreiben, bis sie leer war und sich dann.. weitere Gedanken machen?...
Als die Sonnenstrahlen den Tisch berührten, war das Tintenfässchen zwar geöffnet, auch die Feder lag zum Schreiben bereit neben dem aufgeschlagenen Büchlein.
Allerdings fanden sich auf den Seiten keine Buchstaben, sondern lediglich der Kopf der friedlich Schlafenden.... _________________ Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein. |
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Keyra Drugar
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Verfasst am: 24 Feb 2017 08:21 Titel: |
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Am nächsten Tag hatte sie versucht die Untensilien auf dem Tisch einfach zu ignorieren.
Am Morgen war das Frühstück im Stehen in der kleinen Küche eingenommen worden - wer braucht schon einen Tisch?
Und auch der restliche Tag war fernab verlaufen.
Als sie am Abend allerdings recht müde heim kam, war das erste was ihr im Schein der Kerzen auffiel, das glitzernde Messer auf dem Tisch.
Mit dem Gedanken, dass schließlich morgen auch noch ein Tag war, machte sie sich direkt daran vorbei und ins obere Stockwerk.
Nachdem sie sich zum gefühlten hundersten Mal von der einen auf die andere Seite geworfen hatte und der Schlaf immernoch nicht eintreten wollte, machte sie sich dann wieder hinab.
Sie gab sich geschlagen.
Ein kleiner Umweg in die Küche, um einen Wein zu holen und sich dann am Tisch nieder zu lassen.
Sie hatte mal gehört, dass Wein angeblich betäuben würde.
Zumindest wenn man genügend davon getrunken hatte.
Das erste Glas war recht rasch geleert, dann wurden die Seiten des Buches aufgeschlagen, die Feder in die Tinte getaucht und sie begann mit dem Schreiben.
Nach jedem geschafften Absatz gönnte sie sich einen weiteren Schluck Wein, dabei fiel immer mal wieder ein prüfender Blick in Richtung Tinte.
Nach ihrem Geschmack ging sie viel zu schnell aus.
Nachdem der Tintenstand gerade noch den Boden bedeckte, lehnte sie sich mit ihrem Gals Wein im Stuhl zurück und starrte das angefangene Buch eine Weile an.
Eigentlich war die ihr gestellte Aufgabe gar nicht so schwer - oder?
Uneigentlich hatte sie sich aber noch nie wirklich verletzt, sicher, mal der ein oder andere blaue Fleck, bestimmt.
Auch die ein oder andere verdiente Strafe, aber es war nie mehr gewesen als eine Schürfwunde oder ein hübsches Zusammenspiel von Grün,lila und Blautönen.
Das hier war einfach was anderes.
Es war ein ordentlicher Unterschied, ob man nun ungeschickt war und über eine Stein stolperte und sich dabei die Knie aufschlug - oder man das Messer selbst in den Händen hielt, was für unangenehme Folgen sorgte.
Nachdem auch das nächste Glas geleert war, beugte sie sich mit einem Seufzer wieder vor und stellte es zur Seite.
So schwer kanns ja gar nicht sein.
Nur ein glitze kleiner Schnitt und dann einfach weiter schreiben!
Sie griff zum Messer und kniff die Augen zusammen.
Sie würde einfach die linke Hand nehmen, mit der rechten musste sie ja noch schreiben und tief würds bestimmt nicht werden, sie brauchte ja nicht viel - hoffentlich.
Mit zusammengebissenen Zähnen machte sie sich dann an ihr Werk.
Ein kleiner Schnitt, alles ganz einfach!
Bedauerlicher Weise hatte sie dabei nicht bedacht, dass der Wein noch eine ganz andere Wirkung mit sich brachte.
Ihre ohnehin nicht sonderlich geschickte Reaktion und die motorische Fähigkeiten waren mittlerweile eindeutig stark eingeschränkt.
Das Messer, war dann auch wohl etwas schärfer als zuvor selbst vermutet.
Und so sass sie wenig später blinzelnd am Tisch, die Hand über dem Fässchen haltend, leise vor sich hin murmelnd:
"Nein, du wirst jetzt nicht Ohnmächtig, wirst du überhaupt nicht, du bleibst wach... du hältst das durch.... das wird jetzt nicht trocknen weil du so eine blöde Nuss bist...Nochmal tu ich das bestimmt nicht!"
Ordentlich blass um die Nase und mit zusammengekniffenen Augen finden wenig später dann auch endlich die letzten Zeilen ihren Weg in das Buch......
Als sie später geisterhaft in ihr Bett verschwand, lag auf dem Tisch eine fertige Dienstvorschrift - eindeutig ein ganz eigenes Exemplar. _________________ Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein.
Zuletzt bearbeitet von Keyra Drugar am 24 Feb 2017 09:57, insgesamt einmal bearbeitet |
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Keyra Drugar
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Verfasst am: 05 Sep 2017 09:42 Titel: |
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Den Rücken an die kühle Wand gelehnt, hatte sie ein kleines Büchlein auf den Beinen, die Stirn gerunzelt, den Blick auf die leeren Seiten gerichtet.
Es war wirklich schwierig!
Nicht, dass es sonst leicht war, aber diese Aufgabe war nicht leicht.
Die Wachen beim Dienst beobachten.
Das klingt erst einmal ganz einfach. Man musste ja nur zusehen.
Wenn man aber dann durchging, wo überall Kameraden standen... dann wurde es schon übel.
Da wären Rahal, Düstersee, Grenzwarth, Wetterau und die Angurenfestung.
Wenn sie da nun nichts vergessen hatte!
Vielleicht sollte man damit beginnen die Wachen zu zählen, wenn man dann auf jeden Ort einen Tageslauf herunterbrechen würde, könnte man berechnen wie viele Stunden man bei einer Wache stehen dürfte.
Das wäre zumindest die Einteilung!
Bei den kleineren Orten reichte das gewiss aus, aber einen Tag für Rahal?
Eigentlich war es schön so viele Kameraden zu haben, meistens.
Viele Rücken hinter denen man sich mal ducken und verstecken konnte... Aber in diesem Fall war es völlig furchtbar! So viele!
Gewiss konnte man die Zeit auch nutzen mal den ein oder anderen, den man bisher vor allem nur vom vorübergehen kannte kennen zu lernen.
Die Frage war dann nur was man in einen Solchen Bericht schrieb?
Dienstzeiten?
„Walther hat von Sonnenaufgang bis zur Mittagsstunde Dienst. Dann kommt die Wachablöse. Den Dienst leistet er stets gewissenhaft.“
Gewissenhaft..? Nein lieber nicht, keine Wertung. Sie wollte ja keinen in die Pfanne hauen. Reichte ja, das sie selbst in der Pfanne im Fett schwamm. Bereit zum brutzeln!
Einmal Feuer bitte – gegrillte Keyra! Mhhhm..!
Gut, also keine Wertung in den Bericht. Was könnte sie dann schreiben?
„Jan läuft stets auf und ab, hat die Augen überall und kratzt sich einmal stündlich am Hintern.“
Bestimmt auch nicht das Beste.
Wenn der Bericht in andere Hände fällt als in die des Hauptmannes kann sie sich vielleicht was anhören... Vermutlich hätte sie dann ein paar Feinde mehr.
Strichlisten wären auch noch etwas.
"Hier kommen in der Dienstzeit mindestens 10 Bürger lang, werden alle kontrolliert.“
Klingt aber auch verdammt seltsam... Gedankenverloren drehte sie die kleine Phiole an der Kette und schreckte dann zusammen.
Nicht berühren hat er gesagt! Nicht ungeschickt sein! Am Besten nicht anfassen.
Die Finger wurden ruckartig zurück gezogen und sie tippte wieder mit dem Kohlestift auf die leeren Seiten des Buches.
Erst mal die Wachen zählen und dann weiter sehen! _________________ Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein. |
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Keyra Drugar
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Verfasst am: 04 Feb 2019 11:03 Titel: |
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Sie fröstelte und zog die Schultern hoch.
Beim Schütteln rieselte eine Ladung Schnee vom Barett hinab und landete im Gesicht, was
zu einem weiteren Blinzeln ihrerseits führte.
Es war wirklich schweine Kalt... wenn sie noch lange hier ruhig stand,
würde sie wohlmöglich bald für einen Schneemann gehalten und fest frieren.
So wirr und verrückt wie es klang, fühlte sie sich dennoch hier verdammt wohl.
Bildhaft erinnerte sie sich an den gestrigen Abend, erneut durchlief sie ein Schauer.
Eindeutig endete sie lieber als Schneeskulptur.
War da eine Bewegung?
Wieder ein Blinzeln.
Laut den Dingen, die man hin und wieder hörte, müsste es gerade zu vor Feinden im Wald wimmeln.
Aber jedes Mal wenn etwas zuckte, schien es lediglich ein Wolf oder eine Wildschein zu sein, auf der
verzweifelten Suche nach Futter.
Ein ganz besonders hungriger oder mutiger Wolf hatte es bei der letzten Wache schon verdammt nah an sie heran gewagt.
Wohl im Glauben sie sei das neue Futterangebot war er ihr schnuppernd für ihren Geschmack viel zu nahe gekommen,
um dann doch nicht als Mittagsmahl zu enden, hatte sie nach einem Stein gegriffen und ihn in Richtung des Wolfes geworfen.
Das war dann aber auch die Abwechslung gewesen.
Um sich warm zu halten, streifte sie hin und wieder durch den Wald, die Häuser entlang und auch der Weg und die Furt
wurden eines aufmerksamen Blickes bedacht.
Auch die Zeit mit einem Kameraden ein paar Worte zu wechseln, nahm sie sich durchaus.
Sie freute sich stets über ein wenig Gesellschaft.
So auch am gestrigen frühen Abend, als sich Jemand zu ihr gesellte und sie zumindest für einen Moment auf kulinarische Abwege führte.
Dennoch bezweifelte sie, dass sie die Bewegung alleine hinter ihrem Rücken schneller bemerkt hätte als ihre Nachbarin.
Zu Groß für einen Wolf eindeutig, ein Bär?
Aufrechter Gang, eine menge Fell... die Größe.. auch wenn sie nicht viel durch Schnee und Bäume ausmachen konnte, dass sah nicht nach einem
Bürger aus.
Die Spuren verloren sich schnell im weiteren Schneetreiben irgendwo zwischen den Bäumen.
Ein frustrierter Seufzer ihrerseits.
Sie nahm sich fest vor beim nächsten Mal anders zu reagieren.
Aber wie sah eine andere Reaktion aus?
Nutzt sie doch erst den Pfeil, erwischt sie am Ende tatsächlich einen Bürger.
Das wäre eindeutig nicht im Sinne des Dienstes.
In ihren eigenen Gedanken gefangen stand sie so noch eine weitere lange Weile im Schnee und starrte voraus.
Irgendwann...
Platsch
Ein Blinzeln ihrerseits als der Ast über ihr Schneelast nach unten los wurde.
So ein blöder, verfluchter.. Ogermist!
_________________ Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein. |
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Keyra Drugar
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Verfasst am: 03 März 2019 22:48 Titel: |
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Mit einem dunklen Tuch fuhr sie nun schon zum unzähligsten Mal
über ihre Klinge hinweg. Sicherlich, war es immer eine Aufgabe die Ausrüstung
zu reinigen und zu pflegen, der sie akribisch nachging.
Alleine schon, weil es hin und wieder unangeknündigte Prüfungen gab, die bei
Mängeln unschön ausfallen konnten.
Aber heute war es anders.
Ihre Sorgfältigkeit lag nicht einer möglichen Prüfung am morgigen Tage zu Grunde.
Es war mehr wie ein Ritual, ihr kleines Ritual.
Sie bemühte sich redlich die Spuren des vergangenen Dienstes von der Ausrüstung zu entfernen,
und wie hoffte sie damit auch aus ihrer Erinnerung zu löschen.
Schön früh lernte man, dass ein Befehl folge zu leisten war.
Sie hatte Kameraden erlebt, die ihn verweigert oder ingoriert hatten und auch ihr
späteres Schicksal niemals vergessen.
Diesen Befehl zu verweigern war keine Option gewesen, vor allem weil klar war,
dass es eine Lehre war. Nicht nur für Sie, sondern für alle.
Dennoch.
Sie hatte sich gewünscht, das er sein Schicksal annahm.
Wie der, der eins den Schwur geleistet hatte, der auch ihre Lippen verlassen hatte.
Sie erinnerte sich nicht an jedes Wort davon, auch wenn sie ihn noch mehrfach danach vernommen hatte,
aber den Sinn würde wohl Niemand von ihnen, der ihn je geleistet hatte vergessen.
Wer weiß, was sie an seiner Stelle getan hätte.
Vielleicht hätte sie sich umgedreht, den Fluten zugewandt und wäre gesprungen.
Wohlmöglich um dem ihr gegenüberstehenden Gardisten das zu ersparen, was ihr Kamerad ihr damit bescherrt hatte.
Sie gönnte sich keinen langen Moment ihm nachzusehen, als die Fluten seinen Leichnahm verschluckten.
Sicher war, das eine schwere Rüstung dafür sorgte, das er unterging.
Alatar allein weiß, wie tief es an dieser Stelle bis zum Grund war und dort würde er nun für alle Zeit liegen.
Sie traute sich auch aus dem Grund nicht hinab zu sehen, der Versuchung nachzugehen und zu testen ob auch ihre Rüstung dieses
Versprechen einlösen würde.
Hätte sie den Versuch gewagt, wäre es vorbei gewesen.
Es wäre einfach gewesen zu springen und es damit zu beenden.
Gelehrt wurde, das wir stets den schweren Weg gehen - und doch, sagt einem dabei niemand wie schwer
dieser Weg hin und wieder auf unseren Schultern lassten kann.
Und was man dafür aufgibt, ihn zu gehen.
Die Ereignisse des Tages ließen ihr wenig Zeit weiterhin darüber nach zu sinnen, wie verlockend so eine branndende Flut sein kann.
Am Abend jedoch, als andere Kämpfe austrugen, die nicht um das gingen, um das es am späten Nachmittag gegangen war,
hatte sie Zeit ihren Gedanken freien Lauf zu lassen.
Es war das Eine sein Hab und Gut zu verteidigen, oder auch andere Wehrlose.
Aber es war etwas Anderes einen Kameraden das Lebenslicht zu nehmen.
Ihr war bewusst, dass es in gewisser Weise ihre Entscheidung war wie sie ihn los wurde.
Einen Augenblick lang hatte sie gezögert und darüber nachgedacht ihm zu erklären, dass er jetzt lief soweit ihn die Beine trugen,
und niemals zurück zu kehren.
Dann aber war da, das was sie selbst noch gesagt hatte über ihn, als er ihr seine Verfehlung gestand.
Und auch das der Feind aktiver diese Tage schien und wohlmöglich welcher Gewinn er sein könnte.
Sicher, wußte niemand von ihnen genügend, um alles offen zu legen.
Aber manches Mal waren es die kleinen Bruchstücke, die ausreichten um an den unangenehmsten Stellen entblößt zu sein.
In gewisser Weise, hatte das ihre Entscheidung beeinflusst und letztendlich besiegelt.
Keiner sagte einem, wie man am Ende des Tages damit umging.
Am Ende saß man damit allein, an einem abgenutzten Tisch und mit einem alten Tuch und reinigte die Waffe,
die einem Anderen den Tod brachte.
Erschöpft, müde und die eigenen Blessuren des Kampfes durchaus wahr nehmend, kroch sie ins Bett.
Morgen würde ein neuer Tag anbrechen, unaufhaltsam.
Die Frage, die am Ende wohl blieb, war.. wer ihn als weiteres Geschenk erleben durfte und für wen dieser Kampf endgültig vorüber war.
_________________ Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein. |
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