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Das Leben der Teleri Takgon
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Das Leben der Teleri Takgon
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Teleri Takgon





 Beitrag Verfasst am: 21 Jan 2006 01:51    Titel: Das Leben der Teleri Takgon
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Langsam und körperlos trieb ihr Geist durch lichtlose Schwärze. Eingehüllt in dieser allumfassenden Dunkelheit, die sich wie ein sanfter Schleier um ihre Seele gelegt hatte, schien die Zeit bedeutungslos geworden zu sein. Das einzige was zählte war der tiefe Frieden, den die todesgleiche Nacht ihrem Herz versprach. Und so wußte sie auch nicht, wie lange ihre Seele schon dahintrieb, als ein peinigender Schmerz wie ein greller Blitz durch das baldachinartige Dunkel ihres Geistes getrieben wurde.



Erstaunt und zugleich verunsichert beobachteten sie mit ihren Blicklosen Augen dieses gleißende Licht aus Qual und Marter, daß gewaltsam den zärtlichen Todesnebel um sie herum verdrängte. Woher kam dieser tiefer, herzergreifende Schmerz? Wem gehörte er? Ihr sicher nicht. Er konnte nicht ihr gehören, denn wie war es einem körperloses Wesen wie sie möglich solch eine Pein verspüren können. Und wenn es vielleicht doch ihre eigene körperhafte, stille Qual war, die vor ihr wie ein flammendes Inferno tanzte? NEIN! Niemals! - Sie war doch lediglich ein Geist, ein formloser Gedanke der friedlich einem verheißungsvollen Ort entgegen schwebte, an dem es weder Hass noch Leid, Angst oder Trauer gab. Es durfte einfach nicht ihr eigener Schmerz sein, denn dies würde bedeuten, daß sie doch einen Körper besaß. Und sie wollte keinen Körper der solch peinigende Wunden in sich trug. Sie wollte überhaupt keine Gestalt annehmen, die ihr den Zugang zu diesem wunderschönen, schweigenden und zeitlosen Exil versperrte, nach dem sie sich mit jeder Faser ihrer lichtlosen Seele sehnte.



Langsam stieg blutrote Furcht in ihrem leidenden Herzen auf. Das grausam grelle Licht durfte sie nicht zu fassen bekommen, es durfte sie nicht aus ihrem freundlichen, dunklen Vergessen reißen und hinaus in die feindliche Wirklichkeit des Lebens zerren. Umhüllt von ihrer tränenbleichen Angst und ihrer Todesschwarzen Sehnsucht nach der endgültigen Erlösung, begann sie vor dem Schmerz zurückzuweichen. Immer weiter versuchte sie sich vor Qual, die das gnadenlose Leben für sie bereit hielt, zurück zu ziehen und immer tiefer floh sie in die lichtschluckenden Dunkelheit ihres Herzens. Doch das peinigend helle, gleißend kalte Licht holte sie immer wieder ein. Mit aller Kraft schlug es nach ihrem Geist, zerschmetterte genüßlich ihren Stolz, zerstörte unbeirrt ihren schwachen Schutzschild, schnitt neue, grausam tiefe Wunden in ihre gemarterte Seele und vergewaltigte gewissenlos ihr Herz.

Wird Fortgesetzt!.....
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Teleri Takgon





 Beitrag Verfasst am: 23 Jan 2006 11:48    Titel:
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Als sie schon glaubte an dieser schrecklich schönen Intermezzo aus Leid, Pein und Genuß zu Grunde zu gehen, stieß sie mit ihrer schweigenden Stimme einen stillen Schrei Hilfe suchend in die nebelhafte Dunkelheit aus, die ihr aber nur gleichgültig entgegen sah. Und wie als ungebetene Antwort darauf ertönte weit außerhalb ihres nebelgleichen Todesdunkel ein gepeinigter, markerschütternder Schrei, der nichts mit einem lebenden Wesen gemein zu haben schien. Die zersplitterte Stimme die sie hörte war getränkt von unendlicher Trauer, tiefem Schmerz und unstillbarem Rachedurst. Und gleich einem wütenden Raubtier aus unbekannten Legenden, packte diese Stimme ihre Seele und schleuderte sie hinaus, hinaus aus ihrer zeitlosen Todesstarre und zurück in ihren wartenden Körper.

Als sie ihre richtigen Augen aufschlug, steckte noch ein Rest jenes Schreies in ihrer Kehle, der sie zurück ins Leben gebracht hatte. Und die damit verbundene Erkenntnis, daß sie selbst jenes Wesen war, das ihre Seele aus der friedlichen Todesruhe geholt hatte, ließ sie abermals aufschreien. Doch diesmal lag in ihrer Stimme kein Rachedurst oder Zorn, sondern nur qualvoll zerreißendes Entsetzen und schmerzhaft trauernde Endgültigkeit.

Kaum war ihr zweiter Schrei hallend verklungen, kam der Schmerz zu ihr zurück, der sie mit seinem zerschlagend hartem Licht aus ihrer zärtlichen Dunkelheit geweckt hatte. Doch diesmal erkannte sie die tobende Qual als die ihre, es war eine verzehrend peinigende Sehnsucht nach etwas heiligem, daß sie einmal besessen aber unwiederbringlich verloren hatte. Aber woher kam dieser seelische Schmerz, der alle anderen Gefühle auszutilgen schien und ihren Geist schier übermannte? Was hatte ihn verursacht? Was war es gewesen an dem sie so gehangen hatte, das sein Fehlen ihr nun solche Qualen bereitete?

Verwirrt von diesen Frage, stützte sie ihren Oberkörper in eine sitzende Haltung auf und ließ ihren Blick fast Hilfe suchend umher gleiten. Erst jetzt sah sie, daß sie im Zentrum eines riesigen, von meterlangen Stallagniten durchzogenen Höhlendomes aufgewacht war, dicht neben einer kleinen, unterirdischen Quelle. Doch egal wo ihr Blick kurz verweilte, nichts gab ihr den Halt nachdem sie suchte oder rief Bilder der Erinnerungen in ihr hervor. Sie konnte zwar alles benennen, was ihre Augen erfassten, doch dieses Wissen glich eher den ersten, einsamen Sternen am erwachenden Nachthimmel. Ohne jede Spur der Vorwarnung tauchte es einfach in ihrem Geist auf und hing dort zusammenhanglos, kalt und bar jeder verbindenden Erinnerung. Woher war dieses Wissen gekommen? Woher wußte sie, daß der kalte, harte Stein unter ihr den Anbeginn der Zeit miterlebt hatte und daß sich in die Dunkelheit, die sie umgab, noch nie ein Funke des heller lichten Tages verirrt hatte? Wer hatte ihr all dies beigebracht? Und warum konnte sie sich nicht daran erinnern, wie sie dieses Wissen erhalten hatte?

Wird Fortgesetzt!.....
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