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Willkommen zurück...in Bajard.
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Aineas Macario





 Beitrag Verfasst am: 25 Jun 2009 23:20    Titel: Willkommen zurück...in Bajard.
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Möwen schriien auf, als die Seemänner mit lautem Gebrüll die Taue auf den Steg warfen und die ersten hinüberstiegen, um das Schiff festzuzurren. Geschäftigkeit mischte sich in das so ruhig scheinende Dörfchen und neugierige Augen kamen, um das kleine Handelsschiff unter die Lupe zu nehmen. Die ersten Säcke wurden aus der Ladeluke geladen und auf den Steg geworfen, nur um im nächsten Moment auf einem Karren zu landen. Menschen verliessen das kleine Schiff, stiegen hinauf. Händler, die ein billiges Geschäft suchten, Tagelöhner, die sich etwas Beute erhofften und Seemänner, die endlich mal einen Landgang ausnutzen wollten, selbstverständlich mit angemessener weiblicher Begleitung.

Nur ein Mann fiel auf, unter all jenen und schien nicht hineinzupassen. Ein leichter Drei Tage Bart zierte seine Miene, harte Gesichtskanten und stahlgraue Augen, die die Umgebung sondierten, als suchten sie etwas. Seine Kleider waren von Nützlichkeit geprägt und nicht von Feinheit: Ein einfaches helles Leinenhemd, eine dunkelgrüne Weste darüber und eine robuste Hose aus Leder, abgeschlossen von festen Stiefeln, die mehrfach und fest geschürt worden waren. Ein Reisender, so nun der erste Eindruck, wenn man seinen Rucksack erblickte, den er geschultert hat und ebenso eindrucksvoll schien der Bogen in der Hand. Seine Hände; robust und kräftig. Man konnte wohl sagen, dass jener Mann bereits mit angepackt hatte und sicherlich nicht zimperlich umging mit Aufgaben. Der Bogen war mit wenigen Handgriffen ebenso rasch geschultert und die Schritte führten den Fremden auf den Steg. Seine Schritte führten ihn zielgerecht, als würde er sich auf diesem kleinen Fleckchen Erde bereits auskennen. Er passierte die Taverne „Zur feuchten Meerjungfrau“ und schritt an dem kleinen Friedhof Bajards vorbei, suchte sich seinen Weg vorbei an den Kavernen, der Kutsche und schritt weiter Richtung Westen. Zielsicher, strebig...

Die Lichtung nahe der Tireller Ruinen schien sich keineswegs verändert zu haben in der Zeit, in der er fort gewesen war. Noch immer vermochte sie die gleiche Größe aufzuweisen und selbst der umgefallene Baum zu seiner Rechten schien der Gleiche zu sein wie damals. Langsam, ruhig schritt er auf den Baumstamm zu, ließ Rucksack und Bogen achtlos neben sich auf das Gras fallen und umfasste mit seinen Pranken die Wurzelgegend des Baumstammes. Es brauchte mehrere Anläufe und doch bewegte sich alsbald das morsche Holzwerk, ließ sich bewegen, Stück...für Stück. Schweiß perlte auf der Stirn und die wettergegerbte Haut hinab, ließ jene im fahlen Sonnenschein des Mittags aufblitzen, nur um im nächsten Moment grob weggewischt zu werden mit dem Handrücken. Sich auf ein Knie fallen lassend, wischte er mit der Hand über die freigeschobene Stelle...und traf bald auf jenes, was er gesucht hatte.
Eine Steinplatte war in den Boden eingegraben worden:

Nur wer vergessen wird, ist tot.
Du wirst leben.



„Papa! Papa was ist los?!“ Grob hatte man Aineas an der Hand genommen und aus dem Bett gezerrt. Es war mitten in der Nacht und man hatte den Jungen nur rasch noch ein Hemd über den Schopf gestülpt, ehe man mit ihm aus dem Haus hinausrannte und in den Wald hinein. „Sch Aineas.“ Grob und scharf drang die Stimme seines Vaters in sein Ohr und ließ den Jungen aufmerken. Es musste etwas passiert sein, etwas ernstes...er selbst hatte am letzten Tage nichts angestellt und so war eine Schelte oder eine Lektion nicht an der Reihe, das wusste Aineas. Der Wind, die schnellen Schritte, die sie in den Wald führten, machten ihn wacher und langsam nahm er seine Umgebung um sich herum wahr: Der Mond blitzte nur ab und an durch den Wolken verhangenen Horizont auf und trotzdem hatte sich sein Blick rasch an die Umgebung gewöhnt. Er war es gewohnt, auch noch bei dunkelster Morgenstunde den Vater ab und an zu begleiten. Um zu lernen, wie es Elias, sein Vater, stets meinte. Den ersten richtigen Bogen hatte er bereits mit seinem sechsten Lebensjahr in Händen gehalten und stets achtete Elias darauf, dass sein Sohn einmal ein vorbildlich ausgebildeter Kämpfer sein würde. Die Schatten konnten nur die am besten ausgebildeten Leute gebrauchen. Doch noch wollte er den Jungen nicht einweihen, konnte nicht... Melina, seine Frau, hatte ihn darum gebeten und so gönnte er dem Jungen noch die Zeit der Freiheit und der Ahnungslosigkeit.

„Wo ist Mama? Wo ist Elissa?!“ Erst jetzt bemerkte Aineas, dass sie sich von Bajard entfernten und weiter in den Wald liefen. Er war bereits zehn, das dunkle Haar fiel ihm bereits auf die Schultern und hing nun lose und wirr hinunter, während Elias weiterhin ihn zur Eile trieb. „In Sicherheit.“ Kam es nur raunend, während er den Jungen weiter hetzen ließ. Aineas verstand immer weniger, was los war... Warum sollte jemand seinem Vater oder seiner Mutter etwas tun sollen? Vor allem seiner Schwester Elissa! Sie war Zwei Sommer jünger als Aineas, seine kleine Schwester! Er musste sie doch beschützen!
Die Luft stach in seine Lungen, die Beine wurden ihm langsam schwer und schwerer. Immer öfters strauchelte der Junge, stolperte über Wurzeln und Steine. Elias ließ sich nicht beirren. Er musste den Jungen weg bringen, musste dafür sorgen, dass sie ihn nicht in die Finger bekamen. Eine Jagd, eine verdammte Jagd auf uns! Der Informationsfluss funktionierte gut unter den wahren Freunden und Vertrauten der Schatten. Und diesmal sollte es also jene in Bajard treffen, jene ausgelöscht werden.

Ein weiteres Stolpern des Sohnes ließ Elias innehalten im Schritt. Eine Stauchung, wenn sie weitergehen würden, ein kurzer Schmerz, wenn sie für einige Momente blieben. „Also gut...“, es war mehr ein Raunen zu sich selbst als zu dem Jungen, der knurrend und tapfer den Kiefer zusammenpresste, als er den Knöchel Aineas abtastete. Er würde mit dem Jungen den Weg zu der Lichtung einschlagen, wollte er doch nach einem Umweg so oder so zur Sumpfinsel, um ihn dort bei den Kräuterfrauen erstmal in Sicherheit zu bringen. Es war die erstmals beste Lösung und sicher würde man für Aineas bald einen besseren Ort finden...oder für sich alle zusammen.
Aineas Knöchel schmerzte, schmerzte mehr und mehr und piekste gemein immer an genau der gleichen Stelle. Sein Vater hatte ihn Huckepack genommen, dem Jungen so etwas Ruhe gegönnt, als sie weiter gegangen waren. Sie waren nahe der Lichtung, als...

Elias blieb unerwartet stehen das Kinnd registrierend hebend. Ein Geräusch, was nicht hierherpasste. Den Jungen herunterlassend, ließ er sich in die Hocke hinab. „Egal was passiert, Aineas, wenn ich lauf sage, rennst du so schnell wie möglich zur Insel! Verstanden?!“ Müde nickte der Junge, unverstehend, wie verhängnisvoll die leisen Worte waren, die sein Vater aussprach. Er spürte noch den Kuss auf seinem Schopf, dann erhob sich sein Vater und ließ den Blick wieder über die Lichtung wandern. Elendig langsam und ewig schien der Moment, in dem Elias nur wartete; wartete auf ein Indiz, ein Bestätigen seiner Befürchtung. Hatte man seine Spur wirklich nach verfolgen können? Nur die Besten konnten sich an seine Fersen haften und jene gehörten in den engsten Vertrautenkreis....dachte er zumindest.....

.....

Mit einem dumpfen Schlag landete die flache Hand auf dem Grabstein und die Wut kochte in Aineas hinauf. Wie lange hatte er jene Nacht ausgeblendet und wollte nicht mehr daran denken? Wie konnte er nur verdrängen, dass in jener Nacht sein Vater umgebracht worden war. Kalt...und schonungslos. Noch immer erinnerte sich Aineas an die kurze Reflektion im Gebüsch gegenüber, als der Mond kurz sich durch die Wolken hatte blicken lassen und den schallenden, strengen Befehl seines Vaters: „Lauf Aineas! Lauf!“

Er wusste nicht mehr, wie er den Schmerz damals ignoriert hatte, wusste nur noch, dass er losgerannt war, sich mitten ins Gestrüpp schlug und losgerannt war. Hinter ihm vernahm er einen lauten Schrei und die ersten Schläge eines Kampfes. Er drehte sich nicht um, blickte nicht zurück, während er stolpernd, fallend und hastend durch das Unterholz rannte. Eine der Schwestern der Insel fand den Jungen völlig atemlos in der Nähe der Hütte. Am nächsten Morgen hatte man den toten Körper seines Vaters auf der Lichtung gefunden. Die Schwesternschaft beschloss, Elias dort zu beerdigen und ihm so den Frieden zu schenken. Die Worte jedoch, die in der Steinplatte eingemeißelt worden waren, hatte Aineas einlegen lassen, als er seinen 16ten Sommer beendet hatte. Er hatte nie herausgefunden, wo sein Vater seine Mutter und seine Schwester hinbringen lassen und so war ihm nichts anderes übrig geblieben, als bei den Frauen der Sumpfinsel zu bleiben. Doch dann trieb es ihn hinweg. Fort von Gerimor und der Erinnerung. Seine Suche nach seiner Mutter erstreckte sich auf das Festland, auf die Herzogtümer und Baronien. Nichts...als hätte es sie nie gegeben, als wären sie verschluckt worden vom Erdreich.

Nur wer vergessen wird, ist tot.
Du wirst leben.


Langsam drückte sich Aineas auf, die Steinplatte betrachtend. Aus dem Jungen war ein Mann geworden. Viele Eindrücke hatte er hinter sich, viele Erfahrungen gemacht. Bald schon würde er seinen 34ten Sommer vollenden. Er glaubte nicht mehr, seine Mutter zu finden. Doch Elissa...er würde sie finden. Hinweise hatten ihn wieder hier her geführt, nach Gerimor.

Die Zeit würde zeigen, was er finden würde...
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