Ein dickes Ding

[Lubbo]

Es war schon merkwürdig. Da war er so oft an der Seite seines Freundes in lustige Überfälle verwickelt... meist widmete er sich seinem Proviant und dem Gesöff, das er Fuddel nannte, ein ekelhaftes Gemisch aus Wein, Bier und etwas, das das ganze wie Milch aussehen ließe. Er panschte die ursprünglich schon nicht sonderlich hochwertigen Getränke zusammen, ungenießbar für jeden außer ihn. Doch sein Magen schien es auszuhalten. Wie sollte es auch sonst, stopfte er sich doch täglich seine Bohnenportionen hinein, die sich kurz später lautstark hinten durch Gaswolken und vorn durch dümmliches Gelächter bemerkbar machen. Dieser Herr war ein Kind in Bärengestalt. Seine Erscheinung erweckt Ekel und Abscheu, bei manchem vielleicht noch Mitleid, doch wenn der in zwei aufgebogene Plattenrüstungen gehüllte Riese seine monströse, schartige und rostige Axt hervor holt, dann...

ja, dann muss man auch nicht unbedingt Angst bekommen. Wenn man Glück hat, vergisst er dann schon, was er vorhatte und schüttet sich wieder sein Gesöff in den Mund. Unbewusst hat ihm das schon so manches mal die dicke Haut gerettet.

Und so musste er wohl auch vergessen haben, was man ihm gesagt hatte, wo alle hin seien. Grüni war fort, Lubbo war traurig. Er wollte die alte Bande wiederhaben, doch er fand sie nicht. Was daran liegen könnte, dass er nicht suchte. Zumindest nicht seine Leute.

Auf einem seiner weiteren Streifzüge hatte er wieder mehrere fehlgeschlagene Überfälle, weil er einfach vergessen hatte, die Leute die ihn passierten, zu überfallen... das hatte Grüni schließlich immer gemacht, Lubbo musste einfach nur da sein und die grausige Erscheinung spielen. Doch diesmal kam er an Bajard vorbei und hörte die Leute reden. pss pss blabla rahal laber laber grün..

In dem Querkopf begann es sichtlich zu denken und er stand mindestens fünf Minuten regungslos da als er dann ausrief.. GRÜNI! Sofort packte er seine Axt auf der er gelehnt hatte und stampfte los, nach Rahal. Er würde wohl einige Tage brauchen... oder eine Ewigkeit, wenn er wieder vergäße, was er vorgehabt hatte.