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Der Alkaholiker - Wenn Macht zur Sucht wird.
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Der Alkaholiker - Wenn Macht zur Sucht wird.
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Rayrrak Rasakar





 Beitrag Verfasst am: 30 März 2009 22:17    Titel: Der Alkaholiker - Wenn Macht zur Sucht wird.
Antworten mit Zitat

Der Alkaholiker – Wenn Macht zur Sucht wird.



..., zumindest glaubte er das. Das Pochen in seinem Kopf währte bereits den ganzen Tag.
Glieder und Muskeln schmerzten. Fleisch und Knochen.
Der Schlaf kündigte sich rasch ran. Die Flammen vor ihm im Kamin begannen zu schwinden,
Dunkelheit nahm ihn trotz der Lichtintensität von außen ein – Tunnelblick.
Sobald der Geist abgedriftet war, folgte die Hülle und seine Lider schlossen sich.
Das einzige, was zumindest anfangs blieb, war das Knistern des Feuers,
irgendwo fern in erreichter Sphäre, befreit von Raum und Zeit.
Er zitterte, ihm war kalt, obwohl der Schweiß auf seiner Haut brannte.
Ein Tropfen plätscherte, etwas zischte, das Knistern verstummte.
Ein weiterer Tropfen. Platsch. Noch einer. Platsch. Vierunddreißig,
zählte er unwillkürlich in Ermangelung anderer Reize,
ehe sich die Finsternis lichtete. Platsch. Er befand sich zum Thronsaal,
den leeren Stuhl auf Distanz. Doch erkannte er deutlich, platsch, die silberne Maske
auf dessen Sitzfläche. Blut quoll aus Augen, Mund und Nase, die das Metall formte. Platsch.
Ohne vom Polster absorbiert zu werden, rann es über dessen Oberfläche,
formte einen Tropfen an er Unterkante und: Platsch. Die Lache, die sich bereits gebildet hatte,
breitete sich nicht weiter aus. Er tat einen Schritt darauf zu, einhergehend mit nächster roter Kugel:
ein Schrei aus keiner Kehle, als sie auf die Pfütze traf. Er tat einen weiteren,
wieder traf ein Tropfen auf. Prompt schlug ihm eisiger Wind ins Gesicht,
als hätte der schwache Aufprall der Flüssigkeit genügt, diesen zu entfachen.
Die schwarzen Vorhänge im Saal rangen wie wild, entstehende Falten formten Gesichter,
schmerzverzerrt. Er näherte sich weiter, nur Thron und Maske im Blick.
Das Pfeifen des Windes, der ihm weiter aus unsichtbarer Quelle entgegen wehte,
übertönte alles andere, das Wallen der Stoffbahnen an den Wänden, das Plätschern der Tropfen.
Plötzlich sah er sich seine Hand ausstrecken, krampfartig verkrümmt
und je näher er kam, desto tauber wurde sein Leib. Das Zittern ebbte ab,
der Wind kühlte den Schweiß. Angenehm, befand er.
Letzter Schwall Blut verließ die Maske, als er die erste Stufe erklomm,
nach der zweiten hatte der Rinnsaal gewaltigen Tropfen geformt. Und sowie er oben
angelangt war, ging er darnieder und brach die Bodenplatte, um gleich darauf
mitsamt der übrigen roten Masse von ihr verschlungen zu werden.
Sie war nun nah, ganz nah. Der Wind verstummte. Ein Augenblick absoluter Stille,
in der er sein verzerrtes Spiegelbild auf der blanken Maske betrachtete, die einst den Alka zierte.
Irgendwo tief in seinem Innern rief etwas, es zu unterlassen. Doch zu spät,
die Maske war aufgelesen und vor sein Gesicht gehoben.
Den blauen Schimmer, den das Metall neben seiner Miene spiegelte, sah er nicht.
Es verstrichen keine Augenblicke, das Verlangen war zu groß und sobald
das blanke Silber seine Haut berührte, erfasste ihn ein Gefühl unendlicher,
nie erfahrener Glückseligkeit – ein ewig währender Orgasmus,
der durch seinen nackten Körper zog. Er wollte schreien, jubeln, lachen und seine Freude,
so krankhaft sie ihm selbst schien, mit aller Welt teilen.
Leben, sterben, eine Mischung aus beidem.
In diesem Zustand verließ er seinen Körper, erhielt Einsicht von außen und
erlebte, wie der Kopfschmuck zum Leben erwachte.
Die Maske schmolz und das unerschöpflich wirkende flüssige Metall überzog erst ganzen Kopf
und breitete sich dann über den Hals auch auf restlichem Körper aus. Bis nichts mehr übrig war,
das ihn als die Person zeigte, die er einst darstellte, völlig eingenommen
von der Maske und dem, was sie symbolisierte.
Er sah sich die Figur regen und in der Art anonymisiert, ohne Kontur, auf dem Thron Platz nehmen.
Zur silbernen Statuette erstarrt, verharrte sein lebloser Leib dort, wo einst der Alka saß.
Wollte der Herr ihn dort sehen? Oder nur er sich selbst?
Der blaue Schimmer kehrte zurück, nun großflächlich auf der spiegelnden Oberfläche zu sehen,
der er sich näherte. Ein Geist, schwebend, nebulös und doch merkwürdig real und -
vertraut. Er wollte dazwischen springen, die blaue Wolke aufhalten. Doch als Ziegelstein,
irgendwo in einer Wand, wollten ihn keine Beine tragen.
Damit erreichte der Schemen den silbernen Klumpen ungehindert,
dessen linke, herzbergende Brust ihn sogleich aufzusaugen begann.
Ewigkeiten verstrichen. Dann zeigten sich erste blaue Risse,
die sich, wie das flüssige Silber zuvor, vom Herzen über die gesamte Gestalt ausweiteten.
Ein Lachen drang an sein Ohr, so grausam dämonisch, dass er heulen wollte.
Als es verstummte, brach das Metall.
Was blieb, war der blaue Schemen über einem Haufen glitzernder Bröckchen,
die auf und neben dem Thron verteilt lagen.

Jemand klopfte an die Tür.
Er verspürte das dringende Bedürfnis, etwas blaues zu töten,
die Farbe an sich aus der Welt zu tilgen.
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Laraanji





 Beitrag Verfasst am: 12 Apr 2009 18:07    Titel: Deszendenz
Antworten mit Zitat

.Reisende.

Mutter sagte, bevor wir auf die Reise gehen, bringen wir das Heim instand und schauen, dass wir nichts vergessen.

Wenn man ein Mensch der Ordnung ist, braucht es nicht viel, sein kleines Reich in Ordnung zu bringen:
In ihrer Kammer räumte Laraanji die Bücher zusammen und trug sie, befreit von Lesezeichen und Staub, zurück in das Archiv des Tempels. Alte Notizen, heruntergebrannte Kerzen und verbrauchte Schreibfedern wurden entsorgt, die weite Tracht des Tempels sorgfältig zusammengefaltet auf ihrem Arbeitspult zurückgelassen. Ihr Preces, das inzwischen zu einem vertrauten Begleiter geworden war, fand seinen Weg schließlich zurück in die Waffenkammer, aus der sie es vor Jahren erhalten hatte. Nach einem letzten Bad, kleidete sie sich in Zivil und suchte das kleine, bunte Armband aus einem Döschen, um es sich an das rechte Handgelenk zu legen. Die Türe zu dem Gemach wurde unverschlossen zurückgelassen, als Laraanji sich auf den Weg machte.

Und bevor wir auf die Reise gingen, sagte Mutter, die kleine Lara solle keine Angst haben, wir kehren bald zurück und alles wird beim alten sein.

Damals hatte sie große Furcht und es sollte lange dauern bis sie zu jenem finden würde, der ihr alle Ängste zu nehmen vermag. Diese Suche hatte ein Ende genommen. Sie fürchtete keinen Schmerz und sie fürchtete längst nicht mehr, was kommen würde, denn Alatar, künftiger All-herrscher und mächtiger Vater hatte sie als seine Lakai erwählt.
Sie leistete treue Dienste und verdiente sich Gunst und Rang unter seiner Allgegenwärtigkeit und dennoch spürte sie, dass der Zeitpunkt nahte und drängte, zu dem Befähigtere ihren Platz einnehmen würden. Sie war nun daran diesen frei zu machen, damit das Werk unaufhaltsam voranschreiten würde.

"Vergiss nie wo du stehst."

Sie wusste, dass sie mit diesem Schritt vor dem Herrn versagen würde, doch das Risiko würde sie in Kauf nehmen.
"Tu was du willst, aber trage die Konsequenzen mit Würde."

Vor keinem Sterblichen hatte sie etwas zu verlieren.
"Ehre ist der Maßstab für euer Ansehen in den Augen eines Gottes."

Hingabe Opfer zu erbringen erfordert Mut.
"Glaube ist ein Kampf."

"Vom Herren zum Willen.
Vom Willen zum Mut.
Vom Mut zur Stärke.
Von der Stärke zur Weisheit.
Von der Weisheit zum Herren."


Zeit zu gehen.
Bei den Gemächern Rasakars angekommen, hob sie ihre Rechte und klopfte an die Türe.
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