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Adel ist eben doch nicht gleich Adel
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Yarin von Wolfenfels





 Beitrag Verfasst am: 16 Jul 2006 17:03    Titel: Adel ist eben doch nicht gleich Adel
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"Schau Dir den an, und das will ein Adliger sein. Läuft rum wie ein Bettler. Mit Umhängen aus Wolfsfell und tragen Bärte länger als ein Landstreicher."
In den Gassen der Hauptstadt zog die Truppe, die beinahe barbarisch wirkte schnell alle Blicke auf sich. Irgendwo in der Mitte des Tross von Adelsfamilien, die in diesen Tagen ihren Eid zum Königshaus erneuern und dem Königshaus die Steuern übergeben sollten, war eine kleine Gruppe Männer, die überhaupt nicht ins Bild des sonst an dieser Stelle recht protzigen Adelszuges paßte. In der Gruppe von etwa zwei Dutzend Männern waren nur zwei Reiter. Der eine führte den Zug an und trug an einer Lanze hoch erhoben das Wappen der Familie. Auf grünem Grund war ein Wolfkopf zu sehen, der den Mund offenhielt und an den Zähnen ein Stück schwarzes Fell hängen hatte. In den Länderein der Familie wußte jeder um die Geschichte die sich um das Wappen rang. "Schau mal die sehen aus wie der Köter auf ihrem Wappen. Wahrscheinlich schlafen sie zusammen mit den Wölfen in ner Ruine irgendwo weit weg von unsrer schönnen Stadt." Mit einem lauten Krachen landete die mit Leder geschützte Faust eines dieser Männer im Gesicht des Handwerkers, der wohl seine Stimme nicht gut genug kontrollieren konnte. Entsetzt starrte der Schmied auf den Mann aus dem Adelstross der sich vor ihm aufgebaut hatte. Das Murmeln der Menge wurde lauter und aufgebrachter. "Sehen nicht nur aus wie Köter, sondern benehmen sich auch wie die letzten Köter in den Tavernen." "Prügeln sich wie die Schiffsjungen in der Hafentaverne" bestätigte eine Stimme aus der Menschenmenge. Als der zweite Reiter, ein Mann von mehr als sechzig Sommern sein Pferd zum Halten brachte wurde die Menschentraube die sich um den Schmied sammelte still.

Der Mann, der den Schmied geschlagen hatte blickte kurz zum Reiter, senkte dann das Haupt. "Vater." klang es mit würde- und respektvoller Stimme in Richtung Reiter und Schmied. Eine Weile lang ruhte der Blick des Alten auf dem Schmied. Seinem Sohn schien er in diesem Moment keine Beachtung zu schenken. "Guter Mann, braucht Ihr einen Heiler ?" die rauhe aber freundliche Stimme schien den Schmied, und nicht nur diesen, zu überraschen. Verwunderung war für die Dauer einiger Momente in den Gesichtern der umstehenden einfachen Bürger zu sehen. Der Tross der Adligen war inzwischen zum Stehen gekommen. Murren machte sich unter den nachfolgenden Adligen aus. Immer wieder waren Stimmen zu hören, die die Wolfsfamilie, wie man sie gern nannte, verfluchten. Die Familie des Alten stellte sich neben ihn, so das auf der breiten Strasse genug Platz für den folgenden Zug war. Der Reiter schien sich jedoch nicht dafür zu interessieren, was hinter ihm passierte. Noch immer war sein ruhiger und väterlicher Blick auf den Schmied gerichtet. "Guter Mann, braucht ihr einen Heiler ?" wiederholte er mit ebenso ruhiger Stimme wie zuvor seine Frage. Nun blickte der Schmied zu ihm auf und schüttelte den Kopf. "Nein Herr, so hart schlägt Euer Sohn nicht. Verzeiht meine Worte, so sie Euren Sohn beleidigten."Der Alte nickte zu den Worten des Schmiedes und suchte drehte den Kopf dann zu seinem Sohn herab. „Yarin, geh mit dem Schmied in eine Taverne, zahl ihm sein Essen und erzähl ihm die Geschichte von Wolfenfels. Du kannst nicht erwarten das man fernab unserer Heimat die Geschichte unserer Familie kennt.“ Ohne eine Reaktion seines Sohnes abzuwarten wendete er das Pferd und sprach zum Träger des Wappes: „Wir reisen weiter zum Schloss. Der Königshof erwartet unsere Familie.“ Yarin blickte seinem Vater nach wie er zusammen mit seinem Gefolge die Strasse entlang in Richtung Königsschloss zog.

„Dann zeigt mir den Weg zu einem Wirtshaus, guter Mann, auf das ich Euch die Geschichte meiner Familie erzählen kann.“ Noch immer leicht verblüfft wirkend nickte der Schmied und wendete sich von der Prozession der Adligen ab um, zusammen mit Yarin, ins nahegelegene Stadtzentrum zu gehen. „Ihr wollt sicher in die beste Taverne der Stadt gehen Herr ?“ Yarin hielt inne und schaute ruhig zu dem Schmied, ein leichtes Schmunzeln auf den Lippen. Er hob die Schultern und sah eine Weile lang ruhig auf den Schmied. „So, denkst Du ich gebe das Geld meines Vaters für teures Essen aus, wenn mich ein einfacher Eintopf ebenso sättigen kann wie eine Tafel mit bestem Wild und den erlesensten Weinen?“ Dem Blick des Schmiedes, aus dem gerade erst die Verwirrung über den Vater Yarins gewichen war, konnte man die Verwunderung förmlich ansehen. Yarin blieb ruhig und wartete die Reaktion des Schmiedes ab. Es dauerte mehrere Atemzüge bis der verwirrte Mann seine Sprache wiederfand. „Ich habe noch nie einen Adligen in einer einfachen Taverne gesehen. Naja ich habe auch noch noch die Adlige gesehen die sich kleiden wie Baba...“Der Mann schluckte etwas und schien wohl einen weiteren Hieb Yarins zu erwarten. “Meine Familie ist eben nicht zu Adel gekommen, weil sie viel Geld hatte. Aber die Geschichte erzähle ich Euch in einer Taverne, Schmied. Also sei so gut und wähl eine aus. Ich bin nämlich inzwischen auch hungrig.” Einen Moment noch blieb der einfache Mann nachdenklich auf der Strasse stehen. Sein Blick wanderte in mehrere Richtungen, ehe er sich mit den Worten “Dann folgt mir Herr” seinen Weg durch einige Strassen und Gassen der Hauptstadt bahnte. Die Wege des Schmiedes führten ihn offenbar in das Handwerkerviertel der Stadt. Es dauerte eine Weile bis sie schließlich vor den Stufen einer einfachen Taverne ankamen. Der Schmied hatte am oberen Ende gewartet und so schritt Yarin nun die Treppen hinunter zur schmalen Eichentür der Kellertaverne. Gerade als er die Hand auf die Klinke des Hauses legen wollte spürte er die starke Hand des Schmiedes auf seinen Schultern. “Ihr solltet hier nicht erwähnen, das Ihr von Adel seid, Herr”, meinte der Handwerker mit ruhiger Stimme. Yarin hob eine Braue und meinte, mit Überzeugung in der Stimmlage. “Ich stehe zu meinem Stand und meiner Familie Schmied, und kennst Du erst meine Geschichte, dann wirst Du es verstehen.” Er zog die Schulter unter der Hand des Schmiedes weg und betrat die Taverne.

Der Raum schien an diesem Tage recht leer zu sein. Die meisten Handwerker waren im Moment offenbar entweder bei der Prozession der Adligen oder in ihren Werkstätten. Drei Gäste erhoben sich von ihren Schemeln und gingen auf den Schmied zu. “Herbert, wer ist Dein Freund da?” Noch ehe dieser antworten konnte erhobt der Benannte stolz die Stimme, blickte zum Wortführer und meinte “Yarin von Wolfenfels, dritter Sohn des Barons von Wolfenfels, der Herr” In diesem Moment schlug die Ruhe der Taverne und Stille um. Jeden einzelnen Atemzug der Gäste haette man hören können und selbst das Brodeln des Eintopfes drang aus der Küche in den Schankraum. Mit breiter Brust und Stolz im Blick sah der Adlige weiter auf seinen Gegenüber. “Seid wann vertreibst Du Deine Zeit mit solchem Pack, Herbert. Und hier in der Schenke hat diese Hochnase nichts verloren. Soll lieber in seine Villa gehen und Schweinebraten essen. Dreckiges Ausbeuterpack das.” Yarin zog die Luft ein, suchte den direkten Blick zum Sprecher und meinte mit zornigem Unterton: “Im Lehen meines Vaters würde man den Spott gegen den Adel als Spott gegen Eluive und Temora ansehen und Dich für Deine Worte am nächsten Baum aufhängen.” Bei den Worten Yarins erstarrte der Blick seines Gegenübers einen Moment lang. Yarin nickte zufrieden als er diesen Anblick sah. Er wendete sich gerade zu seinem Begleiter, dem Schmied, um als dieser ihn auch schon schreiend auf den Angriff hinwies, der ihn kaum einen Augenblick später in den Rücken traf. Einen Moment herrschte wieder Stille und Bewegungslosigkeit als die Faust des Handwerkers den Rücken Yarins traf. Durch den Schrei des Schmiedes und die Drehung Yarins glitt er Fautschlag glücklich am Lederharnisch des Adligen ab und verlor so seine Wirkung, Die Hand Yarins wanderte zum Rapier, der kurze Augenblicke später im Schein der Fackeln in der Schnke blitze. “Wenn Ihr Euch prügeln wollt, dann geht auf die Strasse und schmiert meine Taverne nicht mit Blut voll, bei Temora. Und Ihr braucht nie wieder hier her zu kommen, Richard, Du und Deine Bande.” Die raue Stimme des Schmiedes tönte durch den Keller und augenblicklich starrte die Gruppe der drei Gestalten zum Wirt. “Ach, bist Du nun auch einer der Königsschmeichler, nur weil so ein Hund von einem Adligen mal in deiner verdreckten Spelunke ... “ Die Stimme Richards erstarrte als er das kalte Metall des Rapieres vor seinem Hals bemerkte. “Noch ein Wort gegen Deine Königin und ich bringe Dich vor das Gericht Temoras. Überlege Dir also Deine Worte, Bursche.” Richard, der Sprecher der Gruppe wollte gerade die Lippen öffnen um noch etwas zu sagen, entschloss sich dann aber mit dem Daumen die Spirtze der Waffe von seinem Kinn weg zu schieben. Dann machte er wortlos kehrt und verschwand aus der Taverne. Das letzte was man von ihm hörte, war das laute Krachen der Eichentür isn Schloss. Der Wirt war inzwischen neben Yarin getreten. "Ich bitte Euch, meine Taverne nun auch zu verlassen. In diesem Viertel ist Euer Stand nur ungern gesehen. Um genau zu sein - es wundert mich, das sich jemand wie ihr in dieses Viertel traut." Der Wirt erntete einen eigenartigen Blick des Adligen, während das Rapier wieder im Gürtel landete. "Ich kann Euch auch den Eintopf meiner Frau anbieten, Herr von Wolfenfels. Und so könnte Ihr mir auch Eure Familiengeschichte erzählen." Ein leichtes Nicken, und nachdem dem Besitzer der Taverne zwei oder drei Kupfermünzen zugeworfen wurden gingen die beiden Männer wieder die Treppe hinauf, die auf die Straße führte.
Kaum waren die beiden Männer wieder unter dem Tageslicht, wenedte sich der Schmied wieder herum und sah zu seinem Begleiter. "Mein bescheidenes Heim ist nicht weit weg von hier und meine Frau macht vielleicht sogar einen bessren Eintopf als der Wirt." Das erste mal an diesem Tag konnte der einfache Mann ein herzhaftes Lachen aus dem Munde des Adligen hören. "Warum habt Ihr mich dann nicht gleich in Euer Heim geführt, Schmied ?" Der Angesprochende nickte kurz ehe er mit ruhiger Stimme und einem leicht gesenktem Kopf erwiederte. "Weil es Euer Wunsch war, das ich Euch in einer Taverne bringe und nicht in mein bescheidenes Haus. Nun, hier ist es aber schon. Tretet ein und nehmt an meinem Tisch Platz. Mein Weib wird Euch sicher etwas vom Eintopf geben." Sie waren nur wenige Schritt gegangen und standen schon vor einer recht niedrigen Tür, dessen Klinke der Schmied herunterdrückte. Mit leichtem Knarren schob er die Türe nach innen und gab den Blick frei für den kleinen Wohnraum der Familie. Am Herd stand die Frau des Schmiedes und rührte mit dem Holzlöffel gerade den Eintopf um. Ohne einen Blick zur Tür zu werfen ertönte die herzhafte Stimme des Weibes. "Du bist früh daheim von der Prozession. Es dauert noch eine Weile bis der Eintopf fertig ist. Setz Dich an den Tisch und warte auf mich. Waren die Adligen so prächtig wie immer?" Der leichte Spott in der Stimme war kaum zu überhören und der Schmied räusperte sich ob der Worte seines Weibes. "Karla, ich habe Besuch mitgebracht. Wir werden eine Schüssel mehr brauchen als sonst."Eine Frau von etwa 30 Sommern, der man ansehen konnte wie gut ihre Speisen schmeckten drehte sich herum und blickte zu den beiden Männern, die sich an den Tisch setzten. "Ein Käufer Deiner Waffen, Herbert?" Yarin blickte zu der Frau, nickte kurz zu der Frau und erwiederte mit ruhiger Stimme. "Kein Kunde, die Dame. Yarin von Wolfenfels, dritter Sohn des Barons von Wolfenfels." Mit weiten Augen wanderte der Blick Karlas zwischen den beiden Männern hin und her, bis ihr Ehemann nur nickte und Yarin die Stimme erhob. "Herbert, wie konntest Du einen so hohen Herren in unser Haus bringen ohne mir etwas davon zu sagen. Ich steh hier mir zersaustem Haar, ohne mich herrichten zu können. Und unser Haus hätte ich auch sauber machen können. Du kannst Dich auf etwas gefasst machen, wenn der hohe Herr wieder weg ist, warte nur ab, Herbert." sprudelte es nur so aus der Frau hervor und keiner der beiden Herren hatte vor oder war in der Lage die Frau in ihrem Redefluss zu unterbrechen. Nach einem Moment des Schweigens brach Yarin die Stille. "Gute Frau, auch die Damen von hohem Range wachen nicht in der Schönheit auf, wie sie sich auf den Bällen und Feiern geben. Das könnt Ihr mir ruhig glauben. Und ich weiß auch, wie es im Haus eines einfachen Handwerkers aussieht. Und Euer Mann brachte mich her, weil Euer Eintopf der beste der Stadt sein soll." Die Frau hob ihre Mundwinkel nach oben und brachte drei hölzerne Schüssel, zusammen mit Löffeln und stellte sie auf den kleinen Tisch in der Mitte des Raumes. Yarin und der Schmied hatten sich inzwischen an den Tisch gesetzt und der Adlige hatte seinen Rapier an den Stuhl gehängt. Karla brachte den Topf auf den Tisch und füllte die Schüsseln mit dem herzhaft duftenden Eintopf. "Hol uns noch etwas von dem Brot aus der Kammer Karla, unser Gast soll satt werden." Brummend stand die Frau auf und stapfte murmelnd zu der kleinen Kammer in einer Ecke des Raumes. Yarin sah der Frau nach und griff zum Geldbeutel. Als die Frau mit einem Stück Brot an den Tisch kam legte er drei Silbermünzen auf den Tisch und schob sie in Richtung der Frau. "Ich habe sicher nicht vor Euch hungern zu lassen gute Frau. Ich zahle hier genauso wie in der Taverne. Mein Vater befahl mir das Essen für mich und Euren Gatten zu zahlen und den Befehlen meines Vaters habe ich gelernt zu folgen." Der Blick Karlas war wirkte zwar im ersten Moment überrascht, doch nach einem Moment lies sie die Münzen rasch in die Schürze verschwinden. Yarin aß zufrieden den Eintopf der einfachen Leute und als alle drei zu Ende gegessen hatte lehnte er sich in den Stuhl zurück und sprach schließlich mit ruhiger Stimme.
"Also will ich auch den zweiten Teil des Befehles erfüllen und Euch die Geschichte meiner Familie erzählen, Schmied. Und im Übrigen, Euer Eintopf mundet wirklich gut. Ich denke der Wirt in der Taverne hätte es kaum besser zubereiten können. Meine Familie war einst vor einigen Generationen kaum reicher als Ihr es heute seid und von gleichem Stande. Wir waren einfache Jäger und Holzfäller im Dienste eines Grafen einige Monate Reise entfernt von hier." Karla hob eine Braue und erwiderte verdutzt "Und jetzt ist Euer Vater Baron eines Landstriches?" "Nun lass ihn doch ausreden, Weib. Er will die Geschichte doch gerade erzählen." warf der Schmied ein. Yarin schmunzelte und fuhr ruhig mit seiner Geschichte fort. "Also in dem Landstrich in dem wir heute leben und herrschen war vor etwa 200 Jahren ein riesiger Wald, so dicht das kaum ein Mann in diesem Wald siedeln konnte. Der König von Hohenfels wollte aber zumindest vor den Wald einige Siedlungen errichten und so zogen einige Familien nahe des Waldes, den man in dieser Gegend als Wolfswald bezeichnet um dort ihre Hütten zu errichten. Aber kaum das die ersten Siedler ihre Häuser errichtet hatten wurden sie immer wieder in der Nacht von Knurren geweckt. "Herr, aber ich dachte Wölfe würden heulen und nicht Knurren." Wieder waren es die Worte der Frau, welche die Geschichte des Mannes unterbrachen. Karla blickte entschuldigend zu den beiden Männern, ehe Yarin leicht zu ihr nickte. "Ja, Wölfe heulen nachts. Und die Männer, die man in den kommenden Tagen als Wache aufstellte merkten auch schnell, das man nicht auf Wölfe sondern auf die Brut Alatars getroffen war. Panther lebten am Rand des Waldes und rissen beinahe jede Nacht mindestens einen Menschen. Nach und nach wurde die erste Siedlung immer menschenleerer und auch wenn anfangs noch weitere Siedler kamen sprach es sich doch recht schnell herum das Panther die Menschen vor dem Wolfwald rissen. Nachdem sich niemand mehr traute dort zu siedeln gab der König von Hohenfels bekannt das derjenige der den letzten Panther im Wald tötet zum Baron des Landstriches werden solle, so er den Göttern und ihn treu dienen würde. Ihr könnt Euch vorstellen, das nicht nur eine Familie nun an den Wolfwald zog um die Panther zu erlegen. Dutzende Jäger hatten ihre Zelte vor dem Wald aufgeschlagen und zogen tagein, tagaus in den Wald. Und tagein, tagaus kamen entweder jubelnde Jäger mit Pantherfellen aus dem Wald heruas. Aber immer öter wurden auch Jäger verletzt oder gar tot aus dem Wald getragen. Die Jäger, die verletzte gerettet werden konnten, berichteten davon, das sie nicht mehr auf einzelne, sondern auf Gruppen von Panthern trafen, die sich aus dem Hinterhalt die Jäger stürzten. Nun schlossen sich einige Jäger zu Gruppen zusammen um zusammen der Panther Herr zu werden. Doch immer wenn mehrere Jäger gemeinsam in den Wald zogen schien es unmöglich eine Spur der Panther zu finden. Selbst die Jagdhunde irrten irgendwelchen Spuren, nur nicht denen der Panther nach. Wenn sich aber ein einzelner Jäger in den Wald wagte um sich allein die Belohnung und den Adelstitel zu erlangen. Diese Einzelgänger, so berichteten die wenigen von ihnen, wurden immer wieder aus Hinterhalten von kleineren Gruppen Panthern förmlich überfallen. Irgendwann traute sich kein einzelner Jäger mehr in den Wald hinein. Es dauerte einige Monate und irgendwann brach der Winter ins Land. Inzwischen hatte auch der König sein Angebot erneuert.
Auch meine Vorfahren beschlossen nun ihr Glück zu versuchen. Über mehrere Jahre lang waren sie schon Jäger in einem Wald ihrer Grafschaft. Und so suchte vor einigen Generationen ein Sindar Waldmann mit einigen seiner besten Jäger hinaus um die Panther im Wolfswald zu erlegen. Insgesamt waren sie eine Gruppe von gut zwanzig Mann, davon etwa 15 Jäger, ein Koch, ein Bogenmacher, ein Waffenschmied und zwei Hundeführer. Die Reise dauerte gut drei Monate bis die Jagdgruppe in die Nähe des Wolfswaldes kam. Obwohl die Jäger und Abenteurer die ihnen entgegen kamen sie davon abrieten weiter gen Wolfswald zu reisen, gingen sie immer mit den Worten 'Wir stehen treu zu Königshaus, Eluive und Temora und so erfüllen wir die Aufgabe unseres Königs. Mit aller Härte gegen das Pantherpack.' an ihnen vorrüber. Schließlich als der Winter hereinbrach kam die Gruppe am Wolfswald an und man baute ein kleines Lager auf. Nach einigen Besprechungen und Gesprächen mit anderen Jägern hatte man beschlossen das Lager zu befestigen. Einige alte Bäume wurden am Waldrand geschlagen und ein Ring aus Palisaden entschtand rings um das Lager. Zwar spöttelte nun die einzelnen Jäger und Abenteurer sie als Feiglinge, aber es sollte nicht lange dauernn, bis sich diese Maßname als richtig erwies. Eines nachts, gerade als die Wachen an der beinahe vollendeten Palisade ausgetausch wurden hörte man ein Schreien eines Abenteurers vom nahen Waldrand. Die so alamierten Wachen blickten nun in die Richtung aus der man den Schrei hörte. Die Panther würden ihn aus dem Wald heraus verfolgen, ein ganzes Rudel, rief der Mann entsetzt. Einen Augenblick später waren sowohl die Todesschreie des Abenteurers als auch das Signalhorn der Wachen zu hören. Die mitgebrachten Hunde der Gruppe begannen in ihren Zwingern zu bellen und veranstalteten einen höllischen Lärm in ihren Gehegen. Die beiden Hundeführer hatte ihre Mühe damit, die Tiere zu beruhigen. Hastig griffen die Jäger zu ihren Bögen und machten sich auf zu den Palisaden. Als die Jäger dort ankamen konnten sie verwundert in etwa 20 gelbliche Augenpaare blicken, die sich erst langsam und dann mit einem riesigen Satz auf die Abenteurer stürzten, die ihre Lager ausserhab der Palisade aufgeschlagen hatten. Es sah fast so als aus würden sich die Tiere zielgenau auf ihre jeweiligen Opfer stürzen. Bei dem Geschreie was nun begann konnten die Hude kaum in ihren provosorischen Zwingern gehalten werden, so das die Führer beschlossen die Tiere, deren Jagdtrieb nun mehr als geweckt war heraus zu lassen. Wie von Bienen gestochen stürzten sich die Tiere durch den noch offenen Teil der Palisade, wetzten um das Lager der Gruppe herum und stürzten sich auf die Panther. Überall auf der Lichtung waren inzwischen einzelne und erbitterte Kämpfe entbrochen. Auf die stärkeren Krieger, die unter den Abenteurern waren, stürzten sich manchmal gleich zwei oder mehr Angreifer. Die einfachen Jäger hatten meist nur mit einem Tier zu kämpfen. Aber auch das half ihnen wenig. Immer mehr Panther gewannen die Oberhand über ihre Opfer und stürzten sich auf die nächsten Menschen, die in der Nähe mit den Riesenkatzen kämpften. Nur wenige der Menschen außerhalb der Palisaden hatten eine echte Chance gegen die Tiere und so war die Lichtung zwischen Lager und Waldrand bald von dutzenden Menschenleichen geziert. Die Kämpfe vor der Palisade dauerten etwa eine Stunde. Einige wenige Menschen hatten ihre Waffen genommen und waren eiligst in Richtung der Befestigung geflohen. Wann immer es den Jägern möglich war schossen sie mit ihren Bögen auf die Tier und konnten so, geschützt von den Palisaden einige Tiere erledigen und ermöglichten so zumindest einer Hand voll Abenteurer, die Tage zuvor noch über die Palisade geschimpft hatten so eine Rettung. Die Tiere hatten bald alle Menschen, die ausserhalb des Schutzwalles aus Holz waren gerissen und sammelten sich in einer kleinen Gruppe. Die Jäger konnten noch etwa 15 Tiere ausmachen und bereiteten ihre Waffen vor um auf die Tiere zu schießen, sobald sie angreifen würden. Einige der Abenteurer, die nicht zu der Gruppe von Jägern gehörte drangen darauf zu schießen. 'Wir sind eine Gruppe und wir befolgen die Befehle von Sindar Waldmann. Haltet Euch ruhig innerhalb der Palisade auf, aber hier zählt sein Befehl'. Mit einigen Murren und mit der Aussicht, das man draußen nur auf eine Meute Panther treffen würde hielten die Neuen still und blickten gespannt auf die Katzen. Wie auf ein Kommando stürmten die Tiere gemeinsam auf die Palisade zu und auf ein Kommando Sindars flogen etwa zwei dutzend Pfeile auf die Tiere zu. Selbst die Abenteurer konnten nun erkennen, das die meisten der Jäger offenbar gute Schützen waren, denn die meisten Pfeile trafen ihr Ziel. Als die Hälfte der Tiere beim ersten Pfeilhagel zu Boden gingen hörte man ein Geräusch vom Waldrand, was wie der Schrei eines Tigers klang. Offenbar verstanden die Katzen das als Signal und drehten um. Schnell wurden die Bögen erneut gespannt, aber von den fliehenden Tieren traf man nur etwa ein halbes Dutzend Tiere tötlich. Verdutzt blickte man in die Richtung, aus der das Geräusch kam und entdeckte ein weiteres Augenpaar am Waldrand. Die erfahrenen unter den Jägern vermuteten, das dieses Tier um einiges größer war als die anderen. Das es ihr Anführer war wurde schnell offensichtlich. Die fliehenden Tiere sammelten sich vor ihrem Anführer und nach einer Weile verschwanden die Tiere wieder im Wald. Für den Moment erleichtert blickte die Jagdgruppe auf die Lichtung, nur um das entsetzliche Bild zu sehen, das Ergebnis der Nacht war. Ein Dutzend Menschen waren auf der Lichtung den Tieren zum Opfer gefallen zu sein und der kupfrige Geruch von Blut hatte inzwischen auch die Luft getränkt. Die wenigen Hunde, die den Kampf überlebt hatten hetzten nun den Tieren nach, die in den Wald geflohen waren. Selbst die Rufe ihrer Hüter liesen die sonst so gehorsamen Hunde nicht aufhören. Als die ersten Abenteurer die Palisade verlassen wollten tönte der Ruf Sindars über die Lichtung, die ihnen Einhalt gebot. Man wolle die Nacht abwarten um nicht ein weiteres Mal von den Katzen angegriffen zu werden. Einer der Abenteurer, ein Krieger der recht gut gekleidet war, schüttelete wortlos das Haupt und ging auf die Lichtung. Knurrend stapfte der Mann auf einen der Gefallenen zu, beugte sich zu ihm und senkte den Kopf. Er konnte gerade die Rufe eines Jägers vernehmen und Richtung Waldrand blicken als schon eines der Tiere auf ihn zugeschossen kam. Der Krieger hatte gerade noch Gelegenheit den Dolch aus seinem Stiefel zu ziehen, ehe sich das Tier in seinem Unterleib festbiss und mit wenigen Bissen war der Krieger ein weiteres Opfer dieser Nacht. Ein letztes Mal drang ein Todesschrei durch diese Nacht, denn die verbliebenen Menschen wagten es sich nicht, die Palisaden zu verlassen.

Im Licht des nächsten Tages sah die Lichtung noch viel schlimmer aus, als es die Menschen von der Nacht in Erinnerung hatten. Inzwischen hatten sich Ratten über die blutenden Menschenleichen hergemacht und der Geruch war kaum noch zu ertragen. Einer der Krieger meinte bei dem Anblick, es wirke wie das Schlachtfeld eines Krieges, und man solle besser diesen Wald in Frieden lassen. Kaum die Worte gesprochen machten sich die Krieger und Abenteurer daran unter den Leichen ihr Hab und Gut zu suchen. Es herrschte eine eigenartige Stille auf der Lichtung. Kaum einer der Jäger wagte an diesem Morgen zu reden. Im Gegensatz zu einigen der Kriegern die da in einer Seelenruhe ihr Hab und Gut suchten, hatten nahezu alle Jäger noch nie ein solches Schlachtfeld gesehen. Starr blickte man auf die Lichtung und beobachtete das Treiben der Krieger, die scheinbar keinen Gedanken für ihre toten Gefährten hatten. Ein Sirren unterbrach die Stelle, als einer der Abenteurer versuchte etwas von den toten Menschen zu nehmen. Würde noch jemand etwas von den Toten stehlen, reif Sindar, würde er ihm persönlich die Hand abschlagen. Entsetzt sah der Räuber hinauf zur Palisade wo Sindar und die Jäger rechts und links von ihm bereits einen neuen Pfeil in ihre Bögen gelegt hatten. Als dieser lachend wieder nach der Leiche greifen wollte, flogen drei Pfeile knapp an ihm vorbei in Richtung Wald. Aprupt schnappte sich der Dieb die eigenen Sachen und machte sich davon. Danach wagte es keiner der Übrigen mehr Hand an eine Leiche zu legen. Als die Krieger und Abenteurer ihre Sachen beisammen hatte gingen sie erneut auf die Palisade zu. Nachdem diese den übrigen Jägern viel Glück und den Segen Eluives und Temoras gewünscht hatten, machten sie sich auf den Weg in ihre Heimatdürfer. Sindar sammelte seine Männer und gemeinsam machte man sich daran die Leichen zusammen zu tragen. Bis zum Mittag war diese Arbeit getan, die eine betrübte Mine auf die Gesichter der Jäger trieb. Sindar, der auch bei dieser Arbeit, wie bei allen anderen auch mit anpackte. Noch bevor man selber daran dachte an diesem Tag etwas zu essen brachten einige Männer Fackeln und Heu zum Leichenhaufen. 'Möge Eluive ihren Seelen gnädig sein und die den Klauen Krathors entreissen. Ich bin kein Prieser, aber ihre Seelen haben sicher etwas besseres verdient. Möge Eluive uns helfen das keiner von uns dieser Brut Alatars in die Hände fällt.' waren in etwa die Worte Sindars, bevor man den Leichenhaufen in Brand setzte. Ein entschlossenes Nicken fand den Weg auf alle Gesichter. Bis zum Abend stand man vor dem Scheiterhaufen und jeder war in die eigenen Gebete versunken. Als die Sonne unterging suchte man wieder das Lager innerhalb der Befestigung auf. Die Wachen in dieser Nacht hatten den Waldrand besonders aufmerksam im Blickfeld, doch es sollte sich nichts tun in dieser Nacht. Als die Männer am nächsten Morgen einen Blick über die Palisade waren schüttelten einige den Kopf beim Anblick der blutdurchtränkten Ebende und dem Aschehaufen. Einige traten auf Sindar zu und baten darum wieder nach Hause zu reisen. Man könne den Anblick nicht mehr ertragen gaben sie als Grund an. Sindar meinte mit ruhiger, mitgenommener Stimme zu ihnen 'Ich brauche Euch alle hier, aber ich werde die Götter um Rat fragen. Sollen die Götter entscheiden, ob Mensch oder Pantherbrut in diesem Wald leben soll.' Ruhig schritt Sindar zum Feuer in der Mitte des Lagers ging auf ein knie nieder und nahm etwas von der Erde in die Hand. Eine Weile lang betete er im Stillen und keiner erfuhr je von ihm, welche Worte er nutzte, nach einer Weile des Betens jedoch bemerkte die Jagdgruppe, wie nach und nach Schneeflocken vom Himmel fielen. Der erste Schnee dieses Winters. Sindar bedankte sich bei den Göttern und sagte seiner Gruppe, man solle das als Zeichen Eluives verstehen, die helfen möchte, das man diesen Anblick nicht ertragen muss. Doch solle man sich immer daran erinnern, wozu die Brut des Panthers fähig ist. Ein leises Raunen soll durch die Gruppe gegangen sein, doch schon bald machte man sich daran das Lager fertig zu befestigen. Erst spät in der Nacht hatte man es geschafft das Lager komplett zu befestigen. Als man sich schlafen legte konnten viele der Jäger kaum ein Auge zu bekommen. Die Bilder der Schlacht ging in dieser Nacht den meisten Menschen nicht auf den Kopf. Am nächsten Morgen, so hatte es die Gruppe am Abend davor beschlossen, zogen die Jäger, bis auf fünf die blieben um die Gruppe zu bewachen, aus um die Panther zu jagen. Der frisch gefallene Schnee, so hofften sie, würde ihnen bei der Suche helfen. Einer der Hundeführer hatte die letzten beiden Jagdhunde mitgenommen, die von der Schlacht gegen die Panther übrig blieben und führte nun die Gruppe in den Wald. Das Knirschen der Stiefel im Schnee war in den ersten Stunden des Weges durch den Wald das einzigste was die Jäger zu Ohren bekamen. Irgendwann jedoch hörte man das Heulen eines Wolfes und die Gruppe hielt inne. Die Hunde bellten erst wie verrückt, zerrten an den Leinen und versuchten sich los zu reisen. Als das Geheule der Wölfe jedoch ein zweites Mal erklang wurden die Hunde still, starrten aber in die Richtung aus der das Geheule kam. Unschlüssig blickten sich die Jäger an, als die Hunde jedoch wieder an den Leinen zerrten und in die Richtung gingen, aus denen das Geheule der Wölfe zu kommen schien, folgte man jedoch den Tieren. Es dauerte noch einige Stunden, doch immer wieder führte ein vereinzelter Ruf eines Wolfes die Tiere und Menschen in eine bestimmte Richtung. Etwa am späten Nachmittag hielten die Jäger inne und blickten auf den schneebedeckten Boden. Dort stießen die Hunde mit hren Nasen auf Spuren von Tieren, die die Jäger so bisher nie gesehen hatten. Die Tatzen erinnerten sie an Katzen, doch waren dise Spuren um einiges größer. Man hatte also die Spuren der Panther gefunden. Sindar rief einen der Fährtensucher der Gruppe zu sich und lies in die Spuren genauer ansehen. Vor nicht all zu langer Zeit schien der Panther hier vorbei gekommen zu sein, so vermutete dieser. Nun also mußte man wachsam sein. Einige Jäger flankierten mit ihren Speeren den Rest der Gruppe und so folgte man so leise wie möglich den Spuren des Tieres. Nach einer Weile lanhsamen Verfolgens der Spur kam man an einen riesigen zerklüfteten Felsen, der hier mitten im Wald stand. Unter der Schneedecke sah dieses Gebilde recht eigenartig aus. Einer der Jäger deutete auf eine schwarze Stelle am Boden des Felsens. Und auch die Spuren des Panthers zeigten in diese Richtung. Kaum das Sindar die Gruppe zur Vorsicht ermahnte drang ein Fauchen aus der Höhle und mehrere Augenpaare stürzten aus dem Eingang hervor. In Windeseile hielten die Jäger vorne ihre Speerspitzen in Richtung der Tiere und konnten so den ersten Ansturm abfangen. Drei der Panther fielen den Speerspitzen der Menschen zum Opfer. Vorsichtig näherte man sich der Öffnung, in die sich die Panther zurückgezogen hatten. Drei der Jäger entzündeten die mitgebrachten Fackeln und leuchteten vorsichtig ins Innere der Höhle. Da sie offenbar leer war, wagten sich die ersten beiden Speerträger in die Höhle hinein. Als diese ungeschadet den Eingang passierten folgte der Rest der Gruppe, allen voran die Hunde. Die Fackeln warfen tanzende Schatten auf die Höhlenwände und die Luft im Inneren der Höhle war recht stickig. Die Männer wurden immer angespannte und folgten, die Speerspitzen voraushaltend, den beiden Hundeführern. Im Inneren des Felsenmeeres fand man eine Höhle mit mehreren verzweigten Gängen. Man lies man die Hunde an den Gängen schnuppern und als diese den offenbar richtigen Gang fanden folgte man den Tieren. Einige Meter weiter gelangte man ein eine dunkle Höhle und kaum waren die Hunde in der Höhle angekommen stürzten sich zwei Panther von Gesteinsvorsprüngen auf die Hundeführer. So schnell wie die Katzen die Hunde und deren überraschte Führer rissen konnte die restliche Gruppe kaum reagieren. So sehr sich die Speerträger auch beeilten, sie konnten nur noch Panther erlegen, die über den Leichen der Menschen standen. Als man einen Blick auf den Vorsprung wagte stürzten sich bereits zwei weitere Tiere auf die Gruppe. Es entbrannte ein kurzes, aber heftiges Gefecht mit den Tieren und wieder auch diesmal wurde ein Jäger vom überraschenden Angriff der Riesenkatzen überrascht. Mit lautem Knacken, das an den Wänden wiederhallte brachen die Knochen des unglücklichen Jägers, während die Gruppe schnell die Panther niederstreckte. Einen Moment lang herrschte Stille in der Höhle, als plötzlich in einer Ecke des Raumen zwei grün schimmernde Augen auftauchten. Mit lautem Gebrüll stürzte sich der riesige Panther auf die Menschengruppe. Sindar bellte Kommandos und gemeinsam versuchte man Heer über das riesige Vieh zu werden. Die ersten Speerspitzen die den Leib des Panthers trafen bersten an dessen Fell und den Moment des Entsetzens der Speerträger nutze das Tier aus um einem der Beiden seine Fänge in den Bauch zu treiben. Das Schreien ihres Kameraden machte auch die Jäger wütend, doch Sindar brüllte ihnen entgegen man solle ruhig sein und sich nicht dem Hass hingeben. Nur noch dieses Tier und man würde dem Wunsch des Königs befolgt haben. Wieder und wieder stach man auf das Tier ein und noch ein zweites Mal gelang es dem Tier einen der Jäger, der unvorsichtig wirkte in zu den Toten zu schicken. Als sich der riesige Panther gerade umdrehen wollte schaffte es der sterbende Mann gerade noch ein Messer aus dem Gürtel zu ziehen und den Panther am Bauch zu treffen. Das Blut, das nun aus dem Bauch des Panthers lief machte den Jägern neue Hoffnung und so versuchte man dem herrannahenden Tier in den Bauch zu treffen. Die Riesenkatze jedoch brüllte auf vor Schmerz und in seiner Wut stürzte es sich auf den nächststehenden Jäger. Sindar blickte erschrocken auf das Gemetzel als er erkannte, wen sich der Panther als neues Ziel ausgesucht hatte. Sein eigener Bruder war es, den der Panther nun angriff. Jeder Schrei seiner Kameranden lies ihn zusammenzucken, der Schrei seines Bruders jedoch lies ihn das Schwert aus der Scheide reißen und sich auf den Panther stürzen. Auch wenn seine Hilfe seinem Bruder nichts half, schien der Satz Sindars den Panther doch zu überraschen. Mit aller Kraft stieß der sonst so ruhige Anführer der Gruppe dem Tier das Kurzschwert in den Magen. Mit einem Brüllen und mit letzter Kraft biss der Panther seinem Wiedersache in die Schulter und so war die Höhle nun erfüllt vom Echo des Pantherschreies und dem Schrei des Jägers. Das schwere Tier, das nun zu Grunde ging fiel auf seinen Bezwinger und sicher rettete nur das schnelle Reagieren der Kameraden Sindar in diesem Moment das Leben. Schwer keuchend, aber doch lebend wanderte sein Blick durch die Höhle auf der Suche nach seinem Bruder. Der Jäger, der sich über diesen gebeugt hatte schüttelte nur den Kopf und schaute zu seinen Anführer. Dieser lies dem Tier noch in der Höhle das Fell abziehen. 'Als Geschenk für den Königshof' murmelte Sindar mit schwacher Stimme ehe er die Augen schloss. Zwei der Jäger zogen dem Panther das Fell ab und zusammen mit zwei Speern bauten sie daraus eine provisorische Trage für ihren Anführer. Die vier überlebenden Kameraden Sindars knieten sich zu den beiden Toten und beteten in dieser Höhle für ihre Freunde. Da man keine Zeit verlieren wollte begrub man die Toten schnell und legte auch die gefallenen Jäger vom Höhleneingang in ihr einfaches Grab in der Felsenhöhle. Als die Toten begraben waren machte man sich daran die Höhle wieder zu verlassen. Ein Wolfsschrei lies die Jäger zusammenzucken als man die Höhle verlassen hatte. Kaum das sich die Augen wieder ans schwächer werdende Tageslicht gewöhnt hatten sah man sich wieder zwei Panthern gegeüber, deren Augen sie wütend anfunkelten. Die Speerträger senkten ihre Waffen und hielten sie so den Panthern in den Weg. Beide Tiere stürzten sich gemeinsam auf einen der Waffenträger und so gelang es ihnen ein weiteres Opfer in der Jagdgruppe zu reißen. Dem zweiten Speertäger gelang es gerade so eines der Tiere zu erlegen als sich aus dem Wald heraus ein Wolf auf die Flanke es letzten Panthers stürzte. Verdutzt sahen die drei übrigen Jäger, den Kampf der beiden Tiere an. Der Wolf hatte sich in der Flanke des Panthers gestgebissen und doch hatte die Katze noch genug Kraft den Angreifer gegen einen nahstehenden Baum zu schleudern. Doch anstatt sich auf den Wolf zu stürzen machte der Panther einen Satz auf den nächsten Menschen zu, der überrascht vom Angriff der Katze ohne viel Gegenwehr zu Boden ging. Aufgeweckt vom Angriff auf ihren Kamerad griffen die beiden Träger Sindars zu den Speeren und erlegten gemeinsam das angeschlagene Tier. Der Wolf lag weiter winselnd am nahen Baum und Sindar, der inzwischen halb bei Bewußtsein war befahl den beiden übrigen Jägern das Tier so gut es ging zu verbinden. Mit einem Nicken kam man dem Wunsch Sindars nach und verband die Wunde des Tieres. Kaum war die Blutung gestillt verschwand das Tier auch schon wieder im Wald. Und schon wieder hatte man an diesem Tag einen Kameraden verloren, den man begraben mußte. Mit recht gedrückter Stimmung trug man Sindar ohne weitere Zwischenfälle zurück zum Lager. Dort angekommen öffnete man dem Dreigespann schnell die Tore und einer der Jäger,welcher sich mit Bandagen und Wunden verstand untersuchte alsbald Sindar. Zum Glück war nichts gebrochen und die Wunden waren zwar tief aber es hatte sich keine Entzündung entwickelt. Er solle einige Tage ruhen, bevor man wieder auf die Jagd ginge. Sindar nickte knapp bei den Worten, die Augen halb geöffnet murmelte er einige Worte zu dem Heilenden. Mit einem Nicken und einem halbwegs zufriedenem Blick nahm man das Fell des Panthers und hing es zum Trocknen an ein Gestell, das man eiligst fertigte.

Die nächsten Tage verliefen ruhig und die Gruppe, die man in den Wald schickte konnte jeden Tag tiefer in den Wald eindringen, denn immer wieder kam man ohne Spuren der Panther aus dem Wald zurück. Eine Woche nach dem Tod der Panther sah man auf der nahen Lichtung sogar vereinzelt Vögel, nach einer weiteren Woche sah man sogar einen Hirsch auf die Lichtung schreiten auf der Suche nach Nahrung. In der kommenden Woche als auch Sindar wieder zu Kräften kam und sich erheben konnte, war der Winter vollends eingebrochen und der Schnee war etwa zwei Handbreiten auf den Palisaden gefallen. Man würde wohl auf dieser Lichtung überwintern müssen. In den ersten Tagen beschäftigte man sich damit die nähere Umgebung der Lichtung zu erkunden. Schnell fand man einen nahen Fluss aus dem die Jäger Fische fangen konnten. Die Jagd und das Anlegen von Vorräten für den Winter wurde in den nachen Wochen die wichtigste Aufgabe der kleinen Gruppe. Als die Nächte immer kälter wurden beschloss man innerhalb der Palisade drei kleine Hütten zu bauen, die mehr Schnee aushielten als die einfachen Zelte der Jäger. Und so entstand die erste Hütte auf dieser Lichtung deren Siedler nicht von Panthern angegriffen wurden. Seit dem Tag als man die Katzen in der Höhle erlegt hatte fand man im Wald und auf der Lichtung nie wieder Spuren des Pantherpacks. Allmählich wurde der Gruppe bewußt was auf sie zukommen würde, wenn man dem König davon berichten würde. Nach und nach begann man Sindar innerhalb der Gruppe schon als Baron zu titulieren, immer mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen. Der schüttelte dann immer den Kopf und erwiederte, das er kein Baron sei. Immerhin habe er den letzten Panther nicht erlegt, wie es der König ausrief. Er sei aber der schlauste und geschickteste in der Gruppe und einer der wenigen der zumindest lesen und etwas schreiben konnte. Man war sich einig, das es für einen Baron wichtig war, das er lesen und schreiben konnte. Und nachdem man tagelang auf Sindar einredete gab er schließlich der Gruppe nach. Allerdings würde er dem König berichten, das nicht er den letzten Panther erlegt hatte, darauf beharrte er.
Drei Monate dauerte dieser Winter an und als der Schnee zu schmelzen begann machte sich schnell eine Aufbruchstimmung innerhalb der Palisade breit. Der nahende Frühling weckte nicht nur die Tiere des Waldes sondern auch die Glieder der verbliebenen Jäger. Mit zwanzig Mann war man losgezogen nun waren nur noch knapp die Hälfte der Männer am Leben. Doch das Ziel der Reise hatte man beim Einbruch des Winter erreicht. Als der Schnee soweit getaut war das man sicher reisen konnte machte sich die Gruppe daran sich für die Reise gen Königsschloss zu rüsten. Eine Woche lang dauerte die Vorbereitungen und dann verliesen sie die kleine Befestigung und die Lichtung an die sich die Gruppe in den letzten Monaten gewöhnt hatten. Es dauerte gute drei Monate bis die Männer die Hauptstadt erreichten und ihr Anblick war so ungewohnt wie der meiner Familie vorhin in der Stadt. Auch damals war diese Stadt schon eine der größten im Königreich und viele wohlhabende Kaufleute und Handwerker hatten sich in der Hauptstadt angesiedelt. Die Straßen und die Häuser hattn zwar noch nicht den Glanz wie sie es heute haben, aber auch damals waren sie weit eindrucksvoller als die Gebäude der meisten anderen Städte. Ihr könnt Euch vorstellen, das eine Gruppe von Jägern, die gerade einen Winter in einer recht öden Gegend verbracht hatte nicht gerade dem entsprach was man sich in der Stadt vorstellte. Am Tor des Schlosses wurden sie auch von den Wachen ausgelacht und man scheuchte sie fort. Niemand glaubte Sindar die Geschichte vom Wolfswald. Vier Tage lang ging die Gruppe jeden Tag zum Schloss und immer wieder wurden sie am Tor abgewiesen.

Inzwischen hatten sich die Wachen schon einen Spass daraus gemacht und empfingen die Gruppe mit einem nahezu gehässigen Grinsen. Man solle in drei Tagen zur Audienz des Königs erscheinen, dann bestehe die Chance das man sie anhört, waren schließlich die Worte eines Gardisten, der offenbar ein Einsehen mit den Männern hatte. Und so dauerte es noch drei Tage bis die Gruppe endlich die Tore des Schlosses passieren konnte. Man brachte sie wie ein Dutzend anderer Menschen in den Thronsaal und deutete ihnen einen Platz weit hinten in der Schlange. Am Morgen hatte man beschlossen das Pantherfell mit zum Schloss zu nehmen um vielleicht die Blicke des Königs oder seiner Berater auf sich zu lenken. So trug einer der Jäger das Pantherfell in den Händen und tatsächlich schien man nach einer Weile als der König die höheren Bürger des Landes angehört hatte und die Reihe an die einfacheren Bürger kam aufmerksam zu werden auf das Fell in den Händen des Jägers. Der König winkte eine der Wachen zu sich und flüsterte dem Mann einige Befehle zu. Kurz darauf sah die Gruppe den Gardisten auf sich zukommen. In ihm erkannten sie den Mann, der ihnen vor einigen Tagen die Mitteilung machte, das die Audienz an diesem Tage stattfinden sollte. 'Der König will Euch anhören, ich berichtete ihm bereits von Eurem Anliegen' war die Stimme des Mannes und ein Raunen ging durch die Reihe der Menschen die vor ihnen standen. Der Schrei nach Ruhe aus dem Munde des Königs jedoch lies das Murmeln augenblicklich erstarren. Sindar uns seine beiden Begleiter traten aus der Reihe hervor und gingen vorsichtig zum König. Nachdem sich die drei in einigem Abstand vor ihm verbeugt hatten, wie sie es von den anderen Gästen gesehen hatten, winkte er König sie näher zu sich heran. Langsam mit zittrigen Knien soll Sindar in diesem Moment auf den König zugegangen sein, der ihn fragte ob das Fell das sein Begleiter trug das des letzten Panthers aus dem Wolfswald war. Sindar verneinte, sagte dem König aber kurz das wäre das Fell des Tieres, das offenbar die Gruppe Panther im Wolfswald angeführt hatte. Wieder soll ein Raunen durch die Menge im Audienzsaal des Königs gegangen sein und auf ein Nicken des Königs hin brachte einer der Wachen das Fell aushändigen und breitete es vor dessen Thron aus. In dem hellen, lichtdurchfluteten Saal wirkte das riesige Fell schon recht ansehnlich. Eine ganze Weile lang wanderte der Blick des Königs zwischen dem Fell und Sindar hin und her. So ein großes Pantherfell hatte in diesem Raum scheinbar noch niemand gesehen, denn auch die Wartenden hatten ihre Blicke auf die Jagdbeute gelegt. Nach einem Moment erhob der König wieder das Wort. In einer Woche würde man Sindar adeln war der Beschluss des Königs. So lange sollte er Gast im Hofe des Königs sein, gemeinsam mit seinen Mannen. Begleitet von der raunenden Menge wurden Sindar und seine Mannen aus dem Raum geführt. Die nächsten Tage verbrachten die Männer im Schlosse des Königs und nach etlichen Monaten Reise konnte man auch wieder die geschundenen Körper pflegen. Gewaschen und in gereinigte Bekleidung gehüllt wirkten die Männer zwar immer noch fremd in dem Schloss aber zumindest waren sie sauber. Auch die Wachen redeten inzwischen nicht mehr so gehässig mit den Jägern. Einen Tag bevor Sindar wie angekündigt Baron werden sollte rief ihn der König zu sich. Man weiß nur das er an dem Tag recht aufgewühlt war und das Gespräch bis in die Morgenstunden des kommenden Tages dauerte.”

Der Schmied ergriff nun das erste mal das Wort “Was haben die beiden denn besprochen. Gerade wenn es interessant wird, laßt Ihr die Details aus” warf der Schmied ruhig ein. Yarin hob nur die Schultern und erwiederte ruhig, das er nicht wisse, was der König in der Nacht mit seinem Vorfahr besprochen hatte. Und es sollte auch niemand genau herausfinden. “Aber wartet ab, etwas könnt Ihr vielleicht erahnen.” Inzwischen war der Tag weit fortgeschritten. Yarin blickte kurz zum Fenster der Schmiede hinaus und bemerkte wie die Sonne ihre Bahnen am Himmel gezogen hatte. Yarin hatte beim Erzählen der Geschichte gar nicht bemerkt wie die Zeit verrann. “Dann muss ich den Rest wohl kürzer erzählen. Mein Vater wird mich im Schloss erwarten. Also lauscht dem Rest der Geschichte.” Der Schmied und seine Frau nickten und lauschten weiter gespannt der Geschichte des hohen Herren, der nun schon einige Stunden lang in ihrem Haus zu Gast war. “Am nächsten Tag also sollte Sindar in kostbare Gewänder gehüllt werden. Das sei so Sitte bei so hohen Feierlichkeiten meinten die Hofschneider. Sindar gab aber zu verstehen das er in den Kleidern die er in das Schloss hineintrug auch das Schloss wieder verlassen würde, so wäre das mit dem König besprochen. Mit beleidigem Blick sollen die Hofschneider das Zimmer Sindars verlassen haben und die Türen im Schloss krachten laut. Gegen Mittag also stand Sindar nun wieder vor dem König und wurde zum Baron des Stückes Land benannt, das er von den Panthern befreit hatte. Es sollte viermal so groß wie die Hauptstadt sein. Kein großes Lehen, aber für einen Jäger eine Menge Land. Eine Truppe von 25 Soldaten wurde Sindar an die Seite gestellt und in dem Zug der am Abend das Schloss verlies reiste auch eine Cousine des Königs mit.” Karla, das Weib des Schmiedes, riss erfreut die Augen auf. “Und, hat Euer Vorfahr die Cousine des Königs geheiratet ? Sindar hat sich doch bestimmt in die Cousine des Königs verliebt, oder ?” Der Schmied schalt sein Weib “Das geht Dich nichts an, also sei still Weib.” Yarin lachte und sprach mit einem Zwinkern gen Schmiedeweib: “Zehn Jahre später hat Sindar tatsächlich die Cousine des Königs geheiratet. Sindar, seine Mannen, die Cousine des Königs und die fünfundzwanzig Soldaten zogen also am nächsten Tag in das neue Lehen des neuen Baron. Und das war das Jahr in dem meine Familie adlig wurde. Seid Sindar versucht meine Familie immer daran zu erinnern aus welcher Schicht sie stammt und darum trägt nie ein Wolfenfels so edle Kleider wie manch andrer Adlige.Und nun verzeiht, das ich nicht mehr erzählen kann. Mein Vater wird mich sicher schon im Schloss erwarten.” Yarin erhob sich vom Stuhl und begab sich langsam gen Türe. Sofort sprang der Schmied auf und eilte zu dieser um sie dem Adligen zu öffnen. Dieser deutete ihm aber ruhig am Tisch zu bleiben. “Ich bedanke mich für Eure Gastfreundschaft und mögen Temora und Eluive Euch segnen.” Nach einem kurzem Senken des Hauptet machte er sich dann auch Richtung Straße davon.”In den Abendstunden traf er vor dem Schloss wieder auf seinen Vater und die Abordnung von Wolfenfels. Das er den Befehl ausgeführt hatte, mußte er dem Baron nicht extra sagen und so machte sich die Truppe noch am Abend auf den Weg in die Heimat. Auf der befestigten Straße würde man etwa 3 Monate brauchen um Wolfenfels zu erreichen.

Die ersten Tage der Reise verliefen recht bedeutungslos doch am achten Tag der Reise sollte etwas geschehen was die Zukunfs Yarins bedeutend verändern würde. Der Marsch führte die Reisegruppe an diesem Tage durch einen recht dichten Wald, etliche Meilen entfernt von der Hauptstadt des Reiches. Als die Dämmerung hereinbrach und die Gruppe müde dem heutigen Gasthaus entgegenging hörte die Familie und ihre Begleiter ein Knurren aus dem Walde. In Wolfenfels war man dieses Knurren gewohnt, wurden die Wölfe des Lehens doch als Freunde und Boten der Vergangenheit gesehen. Selten einmal kam es in Wolfenfels dazu, das ein Wolf einen Menschen angriff. Die Jagd auf diese Tiere war in der Heimat Yarins unter harter Strafe verboten, doch hier schienen die Wölfe aufgebrachter zu sein. Kaum das die Menschen das Knurren der Wölfe vernommen hatten sprang auch schon eines der Tiere auf den Weg. Die Pferde von Sindar, dem achten Baron von Wolfenfels und Kyros, ein alten Priester Temoras und Lehrer der Familie, der nun das Pferd des Wappenträgers ritt scheuten. Die Wachen hatten Mühe die Zügel der Tiere zu fassen damit ihre Reiter von den Tieren und auf den staubigen Weg fielen. Yarin und Sergius, sein älterer Bruder, die an der Spitze des Zuges gingen legten die Hände an die Waffen, wagten es sich aber nicht, diese zu ziehen. So sehr waren ihnen die Gesetze von Wolfenfels ins Blut übergegangen. Das Tier baute sich bedrohlich vor den Menschen auf und wetzte die Zähne. Yarin starrte auf das Tier und ging vorsichtig näher. Das Knurren des Tieres wurde immer lauter und es lag förmlich in der Luft, das der Wolf den jungen Adligen anspringen wollte. Gerade als sich dieser auf die Hinterpfoten bewergte unterbrachen die Worte “Bleib stehen” Erstaunlich war, das der Wolf nun wie erstarrt zu seinem Gegenüber blickte. Verdutzt setzte Yarin noch eins nach “Sitz, Wolf” waren seine nächsten Worte und auf, für fast alle Anwesenden wundersame Weise folgte das Tier tatsächlich dem Befehl des Mannes. So konnte also die Reisegruppe unbeschadet ihren Weg fortsetzen. Der Priester aber unterhielt sich nun während der nächsten Stunden angeregt mit Sindar. Eine halbe Stunde später kam man dann auch am Gasthof an, der in dieser Nacht das Quartier der Familie sein sollte. Nach dem gemeinsamen Essen richtete Sindar den Blick auf seinen dritten Sohn. “Yarin ich will Dich im Anschluss an das Abendessen sprechen. Such mich also in meinem Zimmer auf.” “Ja Vater.” Er nickte leicht und nachdem die ganze Familie satt war begab er sich in das Zimmer seines Vaters.

Sindar hatte sich hinter einem Tisch bequem gemacht und neben ihm saß Kyron, der Priester Temoras, der den Wolfenfels seit langen Jahren Lehrer war. Älter als Sindar selbst kannte dieser die ganze Familie wie kaum ein anderer und Sindar holte sich oft Rat bei dem alten Priester. Bedächtig ruhte der Blick von Vater und Priester auf ihm und es war der Priester der als erstes das Wort an sich nahm. “Yarin, das was Du im Wald vorhin mit dem Wolf gemacht hast, hast Du so etwas schon einmal getan ?” Etwas erstaunt über die Frage erwiederte der junge Mann nur “In Wolfenfels greifen uns die Wölfe nicht an, Euer Gnaden.” Der Priester lachte leise und schüttelte den Kopf. “Yarin, das meine ich nicht. Du hast einem Tier Befehle aufgezwungen. Und ich rede nicht von einem abgerichteten Hund, mein Junge. Das Tier da war im Begriff uns anzugreifen. Also sag mir ob Du so etwas schon einmal gemacht hast.” Eine Weile lang schwieg der Junge, dann nickte er leicht. “Manchmal, wenn eines der Pferde im Stall störrisch war hab ich ihnen befohlen ruhig zu sein und sie gehorchten, so das ich sie leichter striegeln konnte.” Der Priester nickte und lehnte sich zum Baron. Eine Weile lang flüsterten die beiden miteinander bis sich Yarins Vater zu seinem Sohn wandte und ruhig zu ihm sprach. “Yarin, Kyron hier sagt Du könntest von Eluive gesegnet sein und Magier werden. Bisher gab es erst einen Magier in unserer Familie und das ist lange her. Ich selber erkannte dieses Talent nie und auch Kyron hat es erst heute auf der Strasse gemerkt. Du bist mein dritter Sohn und weißt das Valerian eines Tages mein Nachfolger wird. Du wirst morgen aufbrechen und eine Insel namens Gerimimor aufsuchen. Such dort nach dem Kloster und erkundige Dich dort wo die neue Magierakademie des Königreiches errichtet wurde. In dieser Akademie wirst Du lernen mit Deinen Fähigkeiten umzugehen. Aber denke immer daran aus welcher Familie Du stammst. Die Ketzer Alatars sind auf Gerimor stärker als in Wolfenfels. Sei also stark und denk immer an das Motto unserer Familie. Hast Du mich verstanden, Yarin von Wolfenfels?” Yarin brauchte eine Weile um die Worte zu verarbeiten. Dann nickte er. “Treue der Göttin und dem König, Ehrlichkeit der Familie wie dem einfachen Volke, Härte den Gesetzlosen und Verbrechern Vater. Ich werde Eure Lehren nie vergessen.” Sindar nickte zufrieden. Er hatte nichts anderes gehofft als das sein Sohn den Befehl befolgen würde. “Pack Deine Sachen, Du wirst morgen mit einem der Soldaten aufbrechen. Aber das Schiff nach Bajard wirst Du allein betreten. Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinem Lernen und wünsche das Du Deiner Familie alle Ehre machst. Und nun bereite Dich auf die Reise vor.” Mit einem Nicken wand sich der junge Mann ab und suchte sein Zimmer auf. Viel zu packen war nicht und bis zum Morgen bekam Yarin kaum ein Auge zu. Er kannte Magier nur aus den Geschichten Kyrons und denen die sich einige Händler erzählten, wenn sie auf dem Marktplatz vor der Festung waren.

Am nächsten Morgen hatte sich bereits die ganze Reisegruppe fertig gemacht. Das Frühstück war an diesem Morgen viel stiller als sonst. Nie war ein Mitglied der Familie lange alleine und getrennt von Eltern und Geschwistern. Kyron trat nach dem Essen an ihn heran und sprach ruhig zu ihm. “Es ist ein Segen der Göttin. Es gibt nicht viele die ihr Lied verstehen und formen können, Yarin. Und Du wirst sicher irgendwann heimkehren nach Wolfenfels.” Yarin nickte nur leicht und sprach ruhig zu dem alten Priester. “Grüßt mir bitte Ariana und Yovita. Sagt ihnen es tut mir leid, das ich mich von ihnen nicht verabschieden konnte. Ich werd immer an sie denken.” Kyron klopfte dem jungen Mann auf die Schulter und nickte leicht. Dann trat auch schon einer der Soldaten an sie heran. “Euer Hochgeboren, wir sollten aufbrechen um so schell wie möglich einen Hafen zu erreichen.” Yarin nickte stumm und machte sich gemeinsam mit dem Soldaten auf eine lange ungewisse Reise gen Gerimor.
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Yarin von Wolfenfels





 Beitrag Verfasst am: 26 März 2009 15:25    Titel:
Antworten mit Zitat

Nachdenklich wanderte Yarins Blick über den Brief seiner Mentorin. Inzwischen waren einige Tage vergangen seit der Nachwache in der Kapelle des Klosters. Seine Eminenz hatte sie ihm damals als Aufgabe gegeben. Yarin sollte sich sicher sein, das er diesen Weg gehen wollte, das er ein Teil der Temorapriesterschaft werden wollte.

Und so hatte er sich am Abend im Kloster eingefunden, gekleidet in der blauen Robe, die er Tage zuvor von Hochwürden Travier überreicht bekam. Eine Nacht des Nachsinnens, eine Nacht der Meditation sollte es werden, eine Nacht der Gebete. Kaum hatte er die Tür der Kapelle hinter sich geschlossen bemerkte er wie seine Schritte langsamer und bewusster wurden. Zweiunddreißig bewusste Schritte, bis er an den Stufen zum Altar angekommen war. Auch wenn er nicht das erste Mal vor einem Altar der Temora kniete, so war es diesmal doch etwas Besonderes. Es war das erste Mal, dass er in einer hellblauen Robe kniete. Das erstmal, dass er in der Kapelle des Klosters vor einem Altar Temoras kniete. Er atmete einmal tief ein, ein Moment der Konzentration, ehe er mit gewohnt ruhiger Stimme zu sprechen begann.

„Herrin Temora. Ich knie hier vor Deinem Altar. Ich knie vor Dir als Sinnbild meiner Dienerschaft in den Reihen Deiner Priester. Seit jeher versuche ich mein Leben nach den Tugenden zu leben, die Du den sieben Kindern schenktest. Es ist sicher nicht leicht in einer Person die Lehren zu vereinen, die Du auf sieben Schultern aufgeteilt hast. Und doch sind es Tugenden und Wege, die keine unüberwindbaren Hindernisse darstellen. Ich bin mir sicher, dass man jedes Hindernis überwinden kann, das Du den Menschen stellst. Ich bin mir sicher, dass auch ich in der Lage bin jedes Hindernis zu überwinden, das mir gestellt wird. Und doch weiß ich, es wird nicht immer einfach sein, jedes Hindernis ist eine Prüfung des Glaubens, des Charakters. Und jede Prüfung wird Glauben und Charakter stärken und festigen. Ich bin bereit diesen Weg zu gehen. Und noch mehr bin ich mir dessen bewusst, dass ich diese Wege in Zukunft nicht mehr nur von Dir beobachtet gehen werde. Ich bin mir bewusst, dass die Priester Vorbild sind, das man auf sie blickt, wenn man zu unsicher ist um seine eigenen Hindernisse zu überwinden. Ich bin bereit diesen Weg zu gehen. Ich bin bereit zu lernen, bereit wieder Schüler zu sein.“

Yarin hob zum Schluss der Worte den Blick etwas nach oben, atmete langsam und konzentiert durch. Und so verharrte er auch bis zum kommenden Morgen. Und auch wenn er am nächsten Morgen leichte Schmerzen zu spürte, als er sich nach einer schlaflosen, knieenden Nacht wieder erhob, so war er doch zufrieden an diesem Morgen.

Und nun hatte er eine erste größere Aufgabe erhalten von Hochwürden Travier, eine erste Hürde, die es zu überwinden galt.
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