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Von Lotus und Wüstensand.
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Nazeeya Rafa Masari





 Beitrag Verfasst am: 02 Feb 2009 19:32    Titel: Von Lotus und Wüstensand.
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Denn Schleier hinabziehen, so dass er sich nun wie ein Schal um ihren Hals legt, sah sie sich im Haus um. Es wirkte immer noch so gigantisch auf sie. Aber dennoch hatte sie sich dafür entscheiden. Der Diplomat des Erhabenen und der stellvertretende Statthalter, brauchte auch ein großes und ihm gerecht werdendes Haus.
Sie zupfte an den Vorhängen herum und strich über den vor Sonne erhitzen Sandstein, Sie wurde hoffentlich eine gute Frau für jenen Haushalt sein, ihr Bruder sollte sich nicht für sie schämen müssen. Und vor allem würde ihr Betragen dazu beitragen, ob ihr Bruder sie bei sich behalten würde, oder nicht. Und wenn nicht, hatte er mehr als die Option sie heim zu ihrem Vater zu schicken.
Sie lies sich auf einem der Kissen vor dem Tisch nieder. Das Mosaik der Tischplatte glitzerte dabei im Licht der Kerzen. Sie hatte viel geschafft an jenem einzelnen Tag. Die Tische standen bereits und auch der ein oder andere Teppich war ausgerollt.
Aber dennoch fehlte noch so viel um das Haus wohnlich zu gestalten. Eine Küche musste dringend eingerichtet werden. Bettstand ausgestattet werden und auch der große Balkon war bis auf ein paar Kohlepfannen noch sehr leer. Die nächsten Tage würde sie versuchen müssen, einige Dinge zu besorgen, vor allem aber Dinge, die es nur auf dem Festland gab und dass machte die Sache schwierig. Auf keinem Fall würde sie ihren Bruder bitten, sie zu begleiten, dafür war der Reiz, dass Festland zu sehen, viel zu groß, sie müsste sich also etwas anderes einfallen lassen. Vielleicht würde sie Saleem oder Fuad begleiten.
Die lehnte sich auf ihre Arme zurück und vergrub die nackten Füße in den Fransen des Teppichs.
In den paar Tagen wo sie nun in Menek’Ur war, hatte sich viel getan. Zwar waren alle hell auf begeistert, dass sie da war, aber dieser dunkle Schleier der Ungewissheit, plagte sie doch ein wenig. Natürlich war ihr von Anfang an bewusst gewesen, dass ihr Vater, sie nicht zum Spaß an der Freude, zu ihrem Bruder geschickt hatte. Aber sicher saß dahinter irgendein Plan und sie konnte sich den einen oder anderen sogar vorstellen. Ihr war total bewusst, dass sie keinerlei Mitspracherecht hatte aber ihr Bruder von einem Plan abzubringen, war um einiges einfacher als ihren Vater.
Eigentlich musste sie es als große Ehre empfinden, dass Fuad als auch ihr Vater der Meinung waren, dass sie vorzustellen sei bei dem Erhabenen. Aber auf eine Art und Weise, war sie unzufrieden, sich mit der Idee anzufreunden in den Harem aufgenommen zu werden. Natürlich bekam man dadurch als Frau große Möglichkeiten. Von der Chance einen guten Ehemann danach zu bekommen ganz abgesehen. Aber trotz dem allem und auch der Möglichkeit in der Bibliothek des Emirs zu schmökern, blieb sie zurückhaltend.
Es gab viel zu viele Dinge, die das Gute überwogen, dass sie nur hoffen konnte, dass ihr Bruder jene fixe Idee genauso schlecht fand wie sie, oder zumindest, von dem schlechten zu überzeugen war.
Die Sterne standen schon hoch über der Stadt, als sie hinauf in die Schlafzimmer ging. Einen Moment schaute sie noch aus dem Fenster, bevor sie den Vorhang zuzog.
Ein neuer Abschnitt in ihrem Leben hatte begonnen.
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Nazeeya Rafa Masari





 Beitrag Verfasst am: 16 Feb 2009 17:27    Titel:
Antworten mit Zitat

Mit lautem klirren landet der Teller samt Essen in dem Mülleimer. N tausend Teilen lag er gemischt mit dem Essen da und trotzdem roch es immer noch verlockend in der Küche. Die Datteln glänzten noch vor Honig und auch die Feigen wollten ihr gutes aussehen nicht aufgeben.
Mit wucht flog nun auch die Tonschale mit dem Kaktussalat in den Müll.
Noor hatte sich schon seit einer Weile aus der Küche verzogen. Die Wut der jungen Menekanerin war nämlich schon zu erahnen, als sie nach mindestens dem vierzigsten Mal in den Vorraum des Teehauses blicken, mit einer verdunkelten Mimik wiederkehrte.
Innerlich kochte Nazeeya, wie hatte sie nur je glauben können, dass der Sultan kommen würde? Wie hatte sie jenen Befehl überhaupt ernst nehmen können?
Naiv und dumm war sie gewesen.
Sie ließ die Küche in der Unordnung zurück und riss sich mit Wucht die Schurze hinunter, die das schöne gelbgoldene Kleid vor Schmutz geschützt hatte, wieso hatte sie sich überhaupt so herausgeputzt? Die goldenen Armreife, die großen Ohrringe die unter dem Schleier blitzen und auch der Nasenring, der sonst unscheinbar aus Silber war, war heute aus gold gewesen und mit einem Rubin besetzt.
Und für was, dafür, dass der Sultan sie bloß gestellt hatte indem er nicht gekommen war.
Mit innerlicher Wut war sie durch die Stadt geflitzt um das hässlichste und älteste Kleid hervor zukramen.
Ein alter undurchsichtiger Schleier, fester Leinenstoff ohne jegliche Verzierung und auch der Schmuck landete wieder in der Schatulle. So umgekleidet und mit einem warmen Umhang bewaffnet kam sie wieder am Hafen an.
Nach und nach trudelten immer mehr Mitreisenden an. Immer mehr verdüstere sich ihre Mimik bis sie beschlossen hatte einfach einen neutralen Blick aufzusetzen.
Aber in dem Moment wo er auf seiner Echse heranritt, so hochtrabend und von oben herab in seinem Gewand, hätte der Berglöwe in ihrem inneren sich am liebsten auf ihn gestürzt um ihm die Augen auszukratzen.
Sie atmete tief durch, sie musste dies für sich selbst und ihre Familie aussitzen ohne dabei sich selbst die Blöße zu geben.
Und nun stellte er sie auch noch als seine Bedienstete vor, sie war keine Bedienstete wie der Stallbursche der seine Echse pflegte. Sie war als Leibmedica angestellt worden, in ihren Augen also viel mehr als eine Bedienstete.
All jene Gedanken waren jedoch weggeblasen als sie auf dem Pferd von Khalida, durch jene beißende Kälte geführt wurde. Die zähne klapperten, die Zehen wurden taub. Eine schier unmenschliche Gegend für eine junge Blüte der Wüste.
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