Der Weg Alatars und die Suche nach der Wahrheit

[Leyle Darsus]

unsicher schaut Leyle über seine Schulter hinweg gen Süden,
hass spiegelt sich in seinen Augen wieder, doch neben dem
Hass steckt noch mehr, tiefe entäuschung.

Er dachte zurück an das Gespräch welches er eben mit den Letharen,
den Geschöpfen Alatars, führte. Sie hatten auf ihn von oben
herab gesehen, als etwas besseres schienen sie sich zu fühlen,
sicher es waren die direkten Geschöpfe Alatars, doch gab ihnen das, dass
Recht so mit ihm um zugehen, wo er doch soviel hinter sich gelassen
hat, nur um dieses neue Leben zu leben.

Missmutig schlendert Leyle die Böschung des Flusses östlich von Rahal entlang, sein Stirn in immer noch in tiefe Falten gelegt.

"Wenn das die Wesen Alatars sind, seine direkten Kinder wenn man so will, dann sollten sie Perfekt sein. So steht es in den Überbringungen in der Bibliothek des Stadtverwalters, doch das sind sie nicht, ganz im Gegenteil. War dieser Weg ein Fehler?"

Leyle schaut sich auf diese Frage hin um, beinahe peinlich ist es ihm,
dass er sie leise für sich gestellt hat. Dennoch, nachdem was ihm
wiederfahren war, nach diesem Treffen mit den Geschöpfen Alatars
und einem Gespräch mit diesen, sind Zweifel in Leyle aufgekommen.

Langsam trottet Leyle weiter den Flusslauf hinab.

"Was ist das nur für eine Welt, in der man nicht mehr weiss was rechtens und was unrecht ist?"

Leyle starrt auf sein Schwert an seiner Seite.

"Mit dir wollte ich die Leute in Berchgard angreifen, ein Blutbad anrichten
und das alles nur um sie zu befreien, zu befreien von Varuna und Ihnen
die Freiheit Rahals zu schenken."

Leyle bleibt stehen, scharrt etwas mit seinem Fuss auf dem Boden herum, er war nun tief in den Wald hinein gegangen, vom Flusslauf abgekommen, er müsste nun süd östlich von Varuna sein. Da erklingt ein knacken aus dem Unterholz.

"Hallo? ist da wer?"

Misstrauisch schaut Leyle in die Richtung aus der das Geräusch kam, er bahnt sich seinen Weg durch die Büsche und die von den Bäumen herab hängenden Äste. Als er die letzten großen Zweige aus seinem Gesicht wischte, konnte er ein junges Reh sehen. Entzückt schaut Leyle dem Tier
zu. Ganz zahm schien es zu sein, keine Angst vor Leyle zu haben. Anscheinend war es noch nicht mit Menschen vertraut. So konnte es nicht wissen, das viele nun zu einem Sperr gegriffen hätten um es zu jagen.

"Du bist ein Geschöpf von Eluive, vollkommen und mit dir selbst im reinen"

Seufzend schaut Leyle zum dem Reh, er legt den Kopf schief und sieht nachdenklich aus, als abermals ein Knacken aus dem Unterholz zu hören war. Ein weiteres Reh dachte sich Leyle in diesem Moment, es wird die Mutter dieses jungen Tieres sein.

Im selben Moment sprint ein Ork aus dem gebüsch mit einem Säbel in der einen und hastet auf das junge reh los, im vorbei rennen schlägt er dem Tier den Kopf ab, es hatte keine CHance zu fliehen. Lachend beugt sich der Ork daraufhin über sein Opfer, danach scharrt er etwas mit seinen Füssen darin rum und lässt den Kadaver am Boden liegen. Danach rennt er ebenso schnell wie er gekommen ist zurück in den Wald, zurück bleibt nur der tote Körber des Rehs.

"Das sollen Geschöpfe Alatars sein und das soll der Frieden sein die sie uns bringen sollen?"

Traurig und entsetzt zu gleich schaut Leyle auf den toten Körper des Rehs.

[Leyle Darsus]

Nachdem er sich wieder besonnen hat und den Schrecken, welcher ihm eben wieder fahren war bei dem Schauspiel, welches er mit ansehen musste, machte sich Leyle wieder auf den Weg nach Rahal. Vieles ging ihm dabei durch den Kopf.

"Diese Wesen mögen Wesen von Alatar sein, ebenso wie diese Leharen, welche Leyle kurz zuvor gesehen hatte. Doch waren diese Wesen doch auch schon früher nur Werkzeuge. Also definieren sie sich selber falsch. In Leyles Augen waren die Letharen nicht die Kinder des Alatars, sondern die Menschen, denn schliesslich wollte Alatar damals zusammen mit den Menschen arbeiten und lies von den Tieren ab. Die Letharen die heute auf der Welt wandeln sind nichts mehr als Nachfahren aus der Willkühr welche Alatar damals gegenüber den Elfen auslebte."

Langsam glätteten sich die Falten auf Leyles Stirn. Ihm wurde bewusst das viele Bewohner dieser Welt einfach nur ein falsches Bild von Alatar in ihren Köpfen hatte, aus diesem Grund wollten sie sich aucn nicht eines besseren belehren lassen. Aber das ist es was Leyle sich nu zur Aufgabe gemacht hatte, er wollte die Schriften, wie sie wahr sind nieder schreiben und diese Schriften daraufhin in den weiten der Welt verbreiten.

"Ich werde mich aufmacen in die Bibliothek des Stadthalters und die Bücher über Alatar lesen um daraufhin zu sehen welcher Teil in diesen Büchern die Wahrheit erzählt und welcher Teil nicht der Wahrheit entspricht. Wie der Stadthalter schon einst zu ihm sagte, jeder muss seinen eigenen Weg finden wie er Alatar diene."

Leyle machte es sich in diesem Moment zu seiner Aufgabe den Menschen den wahren sinn und den Waren weg welchen Alatar vorgesehen hatte zu erzählen.

[Leyle Darsus]

Schnell durchblättert Leyle das Buch welches vor ihm liegt. Es ist ein geschichtliches Buch aus der Bibliothek des Stadthalters. Er hatte Leyle die Erlaubnis gegeben seine privaten Räumlichkeiten und somit auch die Bibliothek zu nutzen. Viele Abende verbrachte Leyle bereits in diesen Hallen, die Kerze mit ihrem nur zögerlich preisgebendem Licht zum Freund. Viele der Bücher welche er gelesen hatte sprachen von den Göttern, doch sie verstrickten sich auch in Lügen. Leyle wusste es, das war der Schlüssel, das wissen musste wieder gesäubert werden. Es ist durchsetzt von Lügen, Lügen die Alatar in einem falschem Bild darstellten.

Doch Leyle war noch nicht soweit, er hatte viel Wissen sammeln können aus den Büchern. Doch was nützt ihn Wissen welches durchsetzt ist, durchsetzt von Lügen und Unwahrheiten. Tatsachen welche verdreht wurden über Jahre hinweg und nun scheint es fast unmöglich diese unwahrheiten aus den Köpfen wieder zu verdrengen. Doch Leyle ist sich bewusst das sein Weg nicht einfach ist, er hatte auch nicht behaubtet das er es wäre, dennoch ist er gewillt diesen Weg zu folgen, auf das die Lügen in den Köpfen verschwinden.

Der erste Schritt auf seinem Weg die Bücher wieder richtig zu schreiben ist der, dass er mit den Völkern reden muss. Er muss erfahren wie die einzellnen zu den Göttern stehen, damit er begreifen kann warum jene handeln wie sie handeln. Nicht nur die Wesen Alatars gilt es hier zu befragen, denn dies würde ebenfalls ein trug Bild erschaffen. Viel mehr gilt es sogar die Wesen zu befragen, welche nicht Alatar folgen sondern den anderen Truggöttern um ihnen offen dar zulegen, dass sie einer Lüge folgen. Diesen Weg hat Leyle für sich gewählt und diesen Weg beginnt er von nun an zu beschreiten.