Ängste, Sorgen und Wünsche...

[Antares von Falkenburg]

Immer gleichmässig, unaufhaltsam „plog, plog, plog“. Die Schritte der Wachen im Schloss und vor seinem Zimmer halten Tag und Nacht in den grossen Steinklotz wieder. Ab und an vernahm man auch das leise Tuscheln und das verhaltende Lachen der Dienstboten. Tari kannte nun mittlerweile jede Nische und jeden Stein des grossen Schlosses. Er war wieder hier und hier wurde ihm wieder einmal bewusst wie allein und einsam er war. Ja, bei Ador das war was ganz anderes. Sie hatten sich beide auf Anhieb verstanden, was wohl auch daran lag das Ador, der eigentlich selbst noch ein Kind ist, eben keines mehr ist. Auch er wurde geprägt von seinem Leben, von seiner Erziehung zum Herrscher. Es viel Tari sogar schwer „lebe wohl“ zu sagen und zurück nach Varuna zu kehren, doch ihm blieb nichts anderes übrig. Ador wusste, dass auch Antares ein schwerliches Leben bevorstand, mit Verpflichtungen und Sorgen und so waren sie doch in gewisser weise gleich und doch verschieden.

Gestern hatte der kleine Graf, Darna und Adrian beobachtet und ihm wurde sein Kinderherz schwer. Für einige Minuten waren es nicht Adrian und Darna, welche sich in einen wohl unbeobachteten Moment nahe waren, sondern seine Mama und Rafael. Eigentlich hatte er sich geschworen nie wieder daran zu denken und vor allem nicht darüber nach zu grübeln. Es war vorbei, er hatte es längst akzeptiert und doch……! Vielleicht würden ja Darna und Adrian heiraten? Tari riss die bernsteinfarbenen Augen auf. Sie durften nicht heiraten, denn dann müsste er wieder woanders hin, wie damals bei dieser Baroness und Rafael. Feli hatte Tari nicht gemocht und er sie nicht, er wäre nur der „Adoptivsohn“ von Rafael gewesen, nie mehr. Ob Adrian ihn dann auch nicht mehr gern haben würde? Ob er sich dann wieder eine neue Familie suchen musste. Familie…eigentlich hatte der kleine Graf gar keine Familie. Das einzige was ihm immer blieb, waren die vielen Besuche am Grabe seines Vaters und das Kleid seiner Mutter, an welchen immer noch leicht ihr Duft hing.

Er drehte sich zur Seite und starrte einfach nur in dem Zimmer umher. Es war ihm so fremd, es war nicht sein Zimmer. Er hatte einmal eines gehabt in dem haus wo er die schönsten Stunden seines Leben verbracht hatte, doch dies war auch vorbei. Dort lebte nun ein kleines Mädchen, die Tochter Rafaels. Er seufzte schwer. Antares hatte nur einen Wunsch, doch ob jener jemals in Erfüllung gehen würde?!

Liebe……..
Geborgenheit…..
Wärme…….