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Die Tagebücher eines Prekhaliq
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Djafar-Jaabir Masari





 Beitrag Verfasst am: 27 Mai 2008 14:51    Titel: Die Tagebücher eines Prekhaliq
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Die wärmenden Sonnenstrahlen drangen durch das Fenster hinein.
Allein der Leinenvorhang versprach etwas Gnade vor dem durchdringenden Licht. Doch es half alles nichts, die Schatten spendende Nacht hatte sich dem Ende geneigt. Djafar richtete sich langsam auf und schwang in einer fließenden Bewegung seine Beine aus dem Bett. Seitdem er in die Stadt gekommen war, um von einer Priesterin unterwiesen zu werden, hatte er viele Aufgaben bekommen, die ihn den ganzen Tag ausfüllten. Noch müde streckte sich der junge Menekaner und gähnte dabei ausgiebig um die Nacht vollends zu vertreiben. Langsam schlurfte er zu dem aus Sandstein gefertigten Tisch der in seinem Zimmer stand. Auf diesem stand ein großer Krug, der gefüllt war mit Wasser. Er wusste wie kostbar Wasser war, doch das morgendliche waschen war zu einem Ritual geworden, wie das Beten im Tempel. Die perlenartigen Tropfen welche ihm das Gesicht herunter rannen erinnerten an die heiligen Tränen der Allmutter. Während er darüber nachdachte spiegelte sich ein Lächeln auf seinen Lippen. Er blickte zu seinem Schrank indem sich zwei Gewänder befanden, eine Robe des Dieners von Eluive, und ein einfaches schmuckloses Gewand. Das zweite nahm er gezielt heraus und streifte es sich über. Denn heute nach dem morgendlichen Gebet stellte er sich den ersten Aufgaben.

Den Rucksack den er packte war prall gefüllt.
Darin enthalten waren mehrere Tücher, und eine kleine Dose mit einer milchigen Paste. Dazu hatte er kleine Bürsten verstaut und auch ein winziges Eimerchen mit mehreren Schalen fand in seinem Gepäck Platz. Als er alle Utensilien zusammen hatte macht er sich auf den Weg zum Tempel. Wie jeden Morgen nahm er das Kopftuch und verhüllte sich. Denn immer noch hatte er ein Gelübde abgegeben und hielt dieses innig ein. Es war das Gelübde der Enthaltsamkeit. So hatte er dem Luxus, dem Alkohol und den schönen Wüstenblumen abgeschworen, bis er den Pfad weiter gehen durfte den er begonnen hatte. Deshalb nahm er auch die Traditionen sehr ernst, bedeckte sein Haupt sobald er außer Haus ging, und hielt den Blick stets gesenkt oder respektvoll einer Wüstenblume gegenüber. Nur in der Familie selbst, die ihm vertraut und sicher waren, nahm er den Turban ab. Auch die Sitte der Barfüssigkeit nahm er sehr ernst, denn wie konnte er der Allmutter näher sein, wie das Gespür des Sandes zwischen seinen Zehen. Sand aus dem Reiche des Wüstenvolkes welches die Schöpferin selbst zum Geschenk gemacht hatte.

Am Tempel angekommen ging er erst nach vorn, machte eine Verbeugung und ließ diese in einer fließenden Bewegung kniend enden. Die Handflächen legte er links und rechts neben seinen Körper, und beugte den Oberkörper nach vorn, so dass die Stirn den Boden der heiligen Hallen berührte. Mit tiefer und inbrünstiger Stimme sprach er nun das Gebet, welches er den Armen und Hilflosen widmete.

Salam gütige Allmutter, Schöpferin und Gönnerin
Wir die Wüstenkinder laben uns an Deinen Gaben,
Wir nahmen Dein Geschenk und Danken Dir,
so erbitte ich, Dein junger Diener, das Du uns die Weitsicht
und Weisheit schenkst, den Armen und Notleidenden von
diesem Geschenk teilhaben zu lassen.
So Du es willst und für richtig hältst. Abeer Eluive.

Nach dem Gebet richtete sich Djafar auf, dabei bedacht so achtsam und sorgfältig wie möglich seine erste Aufgabe zu erfüllen. Mit einigen Handgriffen leerte er seinen Rucksack und begann nun den Tempel zu säubern. Die kleinen Schalen, Glöckchen, selbst die Statuen, die er mit besonderer Liebe säuberte und polierte ließ er aus. Auch die großen Säulen bedachte er aufmerksam. Erst nahm er die Bürsten um den Wüstensand zu entfernen. Die Tücher die er eingepackt hatte nahm er um alles mit der milchigen Paste sauber zu polieren. In seiner Aufgabe vertieft vergaß er die Zeit und die erste Hälfte des Tages war schneller vorüber als ihm recht war.

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Djafar-Jaabir Masari





 Beitrag Verfasst am: 28 Mai 2008 13:16    Titel:
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Auch der nächste Tag war seiner Aufgabe gewidmet, darum packte Djafar schon vor den ersten Sonnenstrahlen seine Sachen zusammen damit er keine Zeit verlor. Als der Rucksack wieder mit einigen Utensilien versehen war, machte sich der Jungpriester erst einmal zum Tempel auf, um dort sein Morgengebet zu halten. Die riesigen Säulen des Tempels ließen ihn jedes Mal erschaudern und er musste unweigerlich an die große Güte der Schöpferin denken. Die in Sandstein gehaltenen Mauern ragten ebenso weit in den Horizont, und ihre mit Blattgold verzierten Ornamente reflektierten nun die ersten Sonnenstrahlen wieder. Jedes Mal bei diesem Anblick verschlug es Djafar die Sprache. Ein so beeindruckendes Schauspiel hatte er selten zuvor erlebt. Es bereitete ihm Freude so früh morgens in den Tempel zu kommen, denn hier fühlte er sich wohl, er fühlte sich geborgen und sicher, wie zuhause. Er genoss den Augenblick der sich ihm bot, und dennoch war ihm bewusst das er nicht trödeln durfte, darum sputete er sich. Obwohl er sich beeilte sprach er jedoch das Gebet mit Inbrunst und von Herzen, er hatte schon oft gehört wie manch Gläubiger einfach die Psalmen und Schriften runterrasselte, doch war das dann wirklich Glaube? Oder war es dann einfach nur noch Gewohnheit?
Der Jungpriester schmunzelte bei diesen Gedanken, denn er wusste dass es bei ihm selbst liegen würde. In dem Pfad und auf diesen wurde er begleitet, doch wie er ihn ging das war seine Entscheidung. Tief in seinem Herzen wusste er, das er das es für ihn generell nur zwei Möglichkeiten gab. Entweder er tat etwas ganz, oder er unterließ es. Wobei der junge Menekaner sich längst entschieden hatte, nicht nur das, er ging bereits diesen Weg, und genau wie alles andere in seinem Leben wollte er ihn mit Überzeugung gehen.

Nachdem Djafar nun den Tempel verlassen hatte, schlug er den Weg zur Stadtgrenze ein. Denn sein heutiges Ziel war die Quelle der Göttin Eluive, die Oase. Freundlich begrüßte er die Haras, die Wachen die die Stadt absicherten, wobei er zügigen Schrittes südlich auf die Oase zusteuerte. Djafar hatte einen langen Weg vor sich, und so nutzte er die Zeit und die Gelegenheit und sammelte Kakteen ein. Vorsichtig und mit einem kleinen Dolch trennte er sie von ihrem Geburtsort und verstaute sie sorgfältig in seiner Gürteltasche. Sie waren wichtig für die Zubereitung von einigen Tränken, wie auch zur Herstellung von Speisen. Anschließend setzte er seinen Weg zügig fort. Als er nach einiger Zeit an der Oase eintraf macht er sich sofort an die Arbeit. Die heilige Quelle oder vielmehr der Garten drum herum wurde regelmäßig von den Dienern der Gütigen gepflegt und gehegt, und die süßen Früchte die hier gedeihen natürlich ebenso geerntet und mit in die Stadt zurück gebracht. Als er, alles was er für die Arbeit brauchte ausgepackt hatte, sprach er auch hier zunächst einmal sein Gebet. Um dann fröhlich pfeifend damit zu beginnen, geschickt und achtsam auf die Palmen zu klettern um die Früchte zu ernten. Bei einigen brauchte er auch nur lediglich dran schütteln und der süße Regen ließ ihn schneller fertig werden. Mit einem Sichelartigen Messer schnitt er alte Blätter ab und nahm auch diese mit, denn hier sollte nichts die wundervolle Schönheit und Pracht der Oase stören. Zudem wusste Djafar, das in jedem leblosen Blatt wieder Leben entstehen konnte, wenn auch nicht auf die gleiche Art und Weise wie zuvor. Die Schöpferin hatte, in ihrer Weitsicht also nichts dem Zufall überlassen. Alles hatte seinen Sinn, alles seinen Zweck.

Der PreKhaliq bewunderte das heilige Wasser, welches glasklar zu einem kleinen See verschmolz. Mitten in der Wüste eine Pracht voller Blumen, Palmen, Gräser und Tieren, ihm war dieses Wunder bewusst und mit jedem Atemzug versuchte er einen Teil davon zu erhaschen. Er verweilte einige Stunden und verrichtete seine Arbeit, um dann mit ebenso zügigen Schritten wieder heimzukehren. Denn nichts war gefährlicher als die Weiten der Wüste bei Nacht.


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Djafar-Jaabir Masari





 Beitrag Verfasst am: 30 Mai 2008 15:05    Titel:
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Die Reinigungsarbeiten im Tempel wie auch die Ernte in der Oase nahmen jedoch nicht seine ganze Zeit in Anspruch. Immer wieder wurde Djafar bewusst wie gut es ihm ging, trotzdem er sich allem Luxus entsagt hatte, und auch auf einige Annehmlichkeiten verzichtete, dennoch hatte er ein Dach über dem Kopf und immer genügend zu Essen. Das war mehr als einige der Wüstenkinder von sich behaupten konnten. Denn auch wenn die Hauptstadt des Reiches im blühenden prachtvollen Glanz stand, so gab es auch hier, Obdachlose und Bedürftige. Ausgestoßene und Entehrte die weder genug zu Essen hatten, noch einen Goldcent für den ein oder anderen zerrissenen Schleier. Dem jungen Menekaner lag viel daran denen zu helfen denen es schlechter erging als ihm selbst. Darum entschloss er, sich jeden Tag auch dem Vieh zu widmen. Zum einen diente er damit dem Wüstenvolke, und zum anderen konnte er das ein oder andere Ei oder einen Krug Milch ergattern um es den Bedürftigen zukommen zu lassen.
Jeden Morgen nahm er deshalb wieder seine Tasche zur Hand und füllte sie mit Obst, oder auch sonstigem Grünzeug welches er schon gesammelt hatte. Djafar schaffte die Tasche mit zu den Stallungen und machte sich daran das Vieh zu füttern, die Ställe sauber zu halten, wie auch das Melken und das gute Zureden. Ihm wurde gezeigt wie man Ziegenkäse herstellen konnte, und nach einiger Zeit gefiel ihm diese Aufgabe sogar sehr.

Hier kleidete er sich natürlich so einfach wie möglich, denn die Arbeit forderte einiges an Kraft und Mühe von ihm ab. Und jeden Abend wenn er zurück in seinem Zimmer war, sehnte er sich förmlich nach etwas Wasser um den Schweiß und Dreck abzuwaschen. An den ersten Tagen hatte er es wahrlich nicht einfach, die Ziegen waren bockig und bei dem Gedanken an dem Ziel sie melken zu wollen richteten sich Djafars Nackenhaare auf. Immer wieder bescherten ihm die aufsässigen Ziegen kleine Blessuren. So zahlte er die Geduld die er mit dem lieben Vieh aufbrachte, mit unzähligen Blauen Flecken. Natürlich ebenso wie den liebreizenden Duft, oder vielmehr den Gestank, der sich nicht nur auf seine Bekleidung legte, und diese für mehrere Tage unausstehlich werden ließ, sondern sogar auf seine Haut. Auch wenn er sich gen Abends wusch hatte er immer noch den penetranten Geruch der Ziegen in der Nase. Etwas hilfsbereiter zeigten sich da schon die Hühner. Diese waren zwar nicht so aufsässig dafür jedoch sehr scheu. Bei der ersten falschen Bewegung stoben sie in die Luft, flohen in die letzte Ecke und waren natürlich alles andere als bereit sich dann auch noch mit dem Eier legen zu beschäftigen. Am schlimmsten war es jedoch wenn sie so ängstlich waren, das sie versuchten aus dem Gatter auszubüchsen, Djafar hätte sich die Haare raufen können, wenn er welche gehabt hätte. Denn diese gackernden flitzenden kleinen Biester einzufangen, war wohl das höchste der Gefühle. Da fühlte sich der Jungpriester schon wesentlich wohler, wenn er des mit den großen Vierbeiner zutun hatte. Von den dümmlichen Blicken einmal abgesehen, war die Kühe wohl die umgänglichsten Tiere die man zu versorgen hatte.

Doch im Grunde dauerte es nur wenige Tage, die sowohl er, als auch die Tiere benötigten einander zu akzeptieren. So konnte er nach gut einer Woche seine Arbeit verrichten, und hatte zudem auch noch richtigen Spaß daran. Ja, er respektierte die Geschöpfe der Allmutter, doch er wusste das auch dass nicht alles im Leben schön oder lustig war. Die karge Wüstenlandschaft erinnerte ihn ständig daran. Die Schöpferin hatte alles bedacht, zum Leben gehörte der Tod, zur Sonne auch der Schatten, und zum Wüstensand hatte sie ihre Tränen vergossen.

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