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Conall MacGalahan - Die Reise beginnt.
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Conall MacGalahan





 Beitrag Verfasst am: 11 Sep 2005 23:17    Titel: Conall MacGalahan - Die Reise beginnt.
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"Conall, wo steckst du wieder! Sollen dich die Druden holen...komm endlich und hilf deinem Oheim", schallte die laute Stimme von Margy MacGalahan durch die Fichtenwälder nahe der kleinen Siedlung. Der Angesprochene, ein junger rothaariger Mann, mit der typischen Statur eines Menschen, der von kleinauf mit harter Arbeit und den Entbehrungen eines kargen Lebens konfrontiert wurde, horchte verdrossen auf.

Er lauerte grade auf einer der Felsenklippen nahe des Baches, der den Berghang heruntersprudelte und das Dorf in der Mitte durchfloss; oder durchflossen hätte, wäre er nicht schon kurz nach der Schneeschmelze versiegt, ein Umstand der einigen des Clans nicht geheuer war.
Dort hatte Conall jetzt schon den ganzen Vormittag mit seinem Jagdbogen gesessen, in der Hoffnung ein unvorsichtiges Reh oder einen Hasen erlegen zu können, die oft an den Bach zum Trinken kamen. Doch es war ihm kein Glück beschieden; nicht nur das er nichts gefangen hatte; es hatte vor einer knappen Stunde auch noch angefangen zu regnen, erst sacht, dann immer stärker und mittlerweile war selbst seine eingefettete Lederkleidung durchnässt, von seinem Mantel aus Ziegenfell ganz zu schweigen.
"Aye, Tante...ich komme!" schrie er zurück und rappelte sich auf, die Glieder steif und kalt vom langen Verharren. Er nahm Bogen und Köcher und lief den Abhang hinunter, bis er die Holzhäuser des Clans MacGalahan erreichte. Die Holzumzäunung war wie immer unbewacht an ihren Eingängen, in diesem enge Tal im Hauptgebirge Fuachteros gab es selten feindlichen Besuch, nur die glotzäugigen Widderschädel, die dort zur Abschreckung Fremder und böser Geister an den Eingängen aufgepflanzt standen, begrüssten ihn leeren Blickes. Innerhalb der Palisade standen ein halbes Dutzend Langhäuser im Halbrund angeordnet, nebst kleiner Gemüsegärten und Gehege in denen Ziegen und Schweine ihrem eintönigen Tagewerk nachgingen.
Der Clan MacGalahan war nie sonderlich gross gewesen, nur ein paar Familien, die einst Angurs Ruf gefolgt waren und sich in diesem Tale angesiedelt hatten. Seitdem hatte man nur selten Kontakt mit den anderen Clans und diese, so schien es, hatten auch wenig Interesse die schmalen Bergpässe zu überqueren, um ihre Verwandten zu treffen. Man wusste von der Existenz des anderen und beliess es dabei, sonderlich gesprächig oder offen für Veränderungen waren die MacGalahans nie gewesen.

Heute jedoch schien das Dorf noch leerer als sonst, alle Türen und Fenster waren geschlossen, um das drohende Unwetter auszusperren. Conall rannte die letzten Meter zum Langhaus seiner Familie, gradewegs in die Arme seiner Tante. "Junge, da bist du ja endlich. Trockne dich ein wenig am Feuer und dann hilf deinem Onkel mit dem Leder" meinte sie nur, ihn streng musternd, doch Conall war den Blick gewohnt, und er gehorchte ohne Murren. Seit seine Eltern bei der Bärenjagd ums Leben gekommen waren, lebte er unter der Obhut seines Onkel Duncan, einem mürrischen alten Mann, der als Schneider die Lederkleidungen des Clans herstellte.

Conall verharrte ein paar Minuten nahe der lodernden Feuerstelle in der Mitte des Hauses und ging dann in den hinteren Teil, wo sein Onkel bereits dabei war, die Leder zu gerben. Die beiden schufteten den ganzen Nachmittag, bis Margy sie zum Abendessen rief.
Das Unwetter hatte sich mittlerweile zu einem fürchterlichen Sturm entwickelt, der Regen prasselte und der heulende Wind zerrte am Gebälk. Solche Wetter waren für diese Jahreszeit ungewöhnlich und Margy MacGalahan war offen berunhigt, ereigneten sich diese Stürme doch schon seit Tagen; doch was konnte man schon dagegen tun ausser es zu ertragen? Einmal kam der Mimir für ein paar Minuten herein und bat Margy um Kräuter, dann verschwand er alsgleich wieder im Unwetter, die Familie mit fragenden Gesichtern zurücklassend.

Das Mahl war beendet und Conall half seiner Tante grade beim Säubern ihrer Schalen, als plötzlich der Boden anfing zu vibrieren und ein dumpfes Grollen anschwoll. Margy MacGalahan und ihr Mann schauten sich mit grossen Augen an und lauschten kurz, die Gesichter kreidebleich im Flammenschein, dann brüllte Duncan nur "Raus hier! Lauft!" während er nach hinten rannte, wohl um etwas zu holen. Conall und Margy liefen derweil angsterfüllt in den schüttenden Regen, wie auch andere Bewohner des Dorfes und schauten zum Berghang; der Quelle des Getöses.
Dort, wo das Bachbett in langen Jahrtausenden durch das jährliche Schmelzwasser eine Schlucht in den Fels gegraben hatte, brach mit unheilvollen Getöse eine Schlammlawine herunter, gradewegs auf das Dorf zu. Gewiss hatte Conall schon von solchen Dingen gehört, von bösen Geistern die sich mit heftigen Regenstürmen ankündigten und die Erde erzürnten, so dass sie mit Getöse in Bewegung kam, jedoch war dies bislang nie in unmittelbarer Nähe des Dorfes geschehen.
Doch blieb für solche Erwägungen wenig Zeit, er nahm die Hand seiner Tante und rannte mit ihr los, um dem Unheil zu entkommen; doch war es zu spät. Die Erdmassen rissen die Palisade ein und brachen sich ihren Weg durch die Langhäuser, Bäume und Menschen mit sich reissend. Conall wurde von seiner Tante weggerissen als sich eine entwurzelte Fichte zwischen sie schob, Erde und Steine trafen ihn und er verlor das Bewusstsein.

Später, im Morgengrauen des nächsten Tages, kam Conall mit schmerzenden Gliedern zu sich. Halb von Schlamm und Steinen verschüttet hing er im Geäst einer jungen Tanne. Seine Kleidung war zerrissen und seine Haut zerschrammt. Ansonsten schien er jedoch unverletzt und mit einiger Mühe konnte er sich aus dem Geröll befreien. Er war von den Erdmassen mehrere hundert Ellen mitgeschoben worden, bis die Lawine im Tal zur Ruhe gekommen war und die Tanne ihn aufgehalten hatte.
Ungläubig starrte der Mann auf die Stelle, wo der Clan MacGalahan bis gestern gelebt hatte. Von den Häusern und der Palisade ragten nur hier und dort Trümmer aus dem Geröll, eine gespenstische Stille erfüllte des morgendliche Tal. Angsterfüllt rief der Angurer nach seinen Verwandten, suchte hier und da in den Trümmern, doch konnte er nur noch Tote finden, sein Clan war ausgelöscht. Tiefe Trauer und Verzweiflung überkam ihn und er rief die Ahnen seines Volkes an, die Seinen würdig aufzunehmen in den Hallen der Toten, dann verharrte er stumm am erdigen Grad der MacGalahans.

Die Sonne schien bereits an ihrem höchsten Punkt, als er sich endlich aus seiner Trauer aufraffte, die Toten mit Steinen bedeckte und ihnen, so gut es ging, ein würdiges Grab bereitete. Dann nahm er das Wenige, was er an Brauchbarem in den Trümmern gefunden hatte an sich und machte sich langsam auf den Weg zu den Pässen. Seine Heimat war ausgelöscht, doch Conall MacGalahan war grimmig entschlossen weiterzuleben und sich bei den anderen Angurern eine neue Heimat zu schaffen, die Erinnerung an den stolzen Clan MacGalahan im Herzen mit sich tragend....
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