Shaja
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Verfasst am: 26 Aug 2005 13:45 Titel: Die Suche nach den Gleichgesinnten |
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"Wieder allein ... nochmal von vorne ...", wie alles im Leben hatte diese neue Freiheit zwei Seiten.
Einerseits musste sie sich nicht mehr dauernd den Kopf zurechtrücken um mit Dingen zurecht zukommen, die ihr gegen die Natur schienen.
Andererseits war es eben jene Suche nach Rückhalt, die sie zum Clan getrieben hatte, der nun fehlte.
Shaja wusste, dass sie den Clan vermissen würde ... zumindest die Freunde die sie dort gewonnen hatte, auch wenn ihr Denken Shaja oft mehr als seltsam vorgekommen war.
Die Probleme waren die gleichen, die sie hatte, seitdem sie denken kann. Die ewige Suche nach einem sicheren Ort, für sich und das Rudel. Die Welt schien dauernd kleiner zu werden und die Bedrohung war Shaja bewusster denn je.
Sie beherrschte den Bogen mitlerweile so gut, dass ihr ganz klar war, wie sehr ein Wolf leichte Beute war, für jemand, der ihm böses wollte, weil er das Tier einfach nicht verstand.
Warum nur gab es immer wieder diese Sorgen ? ... Warum waren selbst die Hinrahs, die Wölfe so verehrten, so verdreht im Denken, dass sie Shaja oft nicht begriffen hatten, oder Dinge taten, die ihr im Traum nicht einfallen würden ?
Einfach nur Ruhe, sichere Ruhe, oh was sehnte sie sich danach.
Sichere Ruhe, umgeben von Leuten, die sie verstanden, die waren wie sie, die Regeln kannten, sie hielten, danach lebten und dabei glücklich waren. Es war doch nichts schlimmes daran !
Das Alles war Shaja so klar, und doch schien es für viele Menschen so weit weg. Vieleicht gaben sie sich eine zeitlang Mühe um es ihr recht zumachen, aber lange hatten sie ihr Wesen nie verbergen können. Allein schon, dass sie sich so verstellen konnten.
Shaja schaudert bei diesen Gedanken.
Es ging doch nicht mit rechten Dingen zu, dass sie ewig aneckte.
"Weg von allen Leuten, ab in den tiefen Wald, weit weg von Stadt, Minen, Festungen, all diesen schrecklichen Orten wo Menschen nur auf Macht, Gold und die seltsamen Dinge aus sind, die ihnen Spaß machen. Wer mir da begegnet ist vieleicht jemand wie ich.", fuhr es ihr durch den Kopf.
Sie würde nach diesen Gleichgesinnten suchen müssen. Der Gedanke, dass sie wirklich allein sein sollte mit ihrem Denken, schien miteinmal derart absurd, dass sie neuen Mut schöpfte.
Suchen, ihnen Helfen, Vertrauen gewinnen. Shaja wusste wie schwer das war, war sie doch selbst jemand, der sich nie helfen lassen wollte.
Gemeinsam konnte man stark sein, stark genung für diese seltsame Welt, stark genug um ihren seltsamen Irrungen zu trotzen, vieleicht um etwas zu retten, was nicht für immer von ihrem Anlitz verschwinden sollte.
Das Gefühl, dazu zugehören.
...
[ooc: Kurzgeschichten 'Gleichgesinnter', als kleine Antwort, sind durchaus erwünscht, ICQ 210-242-905, http://www.murias.de/Enklave.txt] |
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