Yonai´luen Nifar
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Verfasst am: 25 Aug 2005 18:05 Titel: Lied der Klänge |
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Die dunkelbraune Borke bedeckte den mächtigen Stamm der Rieseneiche, welche sich aus dem Tal des blauen Gebirges empor erstreckte. Die grünen Halme des Grases wippten leicht im Takt des Windes, während einige Blüten sich von ihrem Ursprung lösten und den Weg in Richtung Boden antraten.
Insekten bahnten sich ihren Weg über den waldgrünen Grund, welcher sich vor seinen hockenden Beinen erstreckte. Die Wolken waren im Begriff bizarre Formen anzunehmen, während die heißen Strahlen der Sonne unbarmherzig auf das Land prassten.
Zwei winzige Perlen Schweiß rannen von seiner Stirn. Seine Lippen schienen etwas rau. Dennoch vermittelten seine Gesichtszüge ein zufriedenes und angenehmes Gefühl. Einige der Grashalme rankten zwischen seinen nackten Zehen hinauf und bogen sich leicht in Richtung des Windes. Seine Hände lagen auf der Oberfläche seiner Schenkel, während der kleine Finger der Linken einem ruhigen Rhythmus folgte.
Über seinem Haupt erstreckte sich das immergrüne Blätterdach des alten Baumes. Die Luft roch rein, frei von allem was unangenehm und angenehm war. Langsam minimierte Yonai’luen die Entfernung zwischen seinem Rücken und der Rinde des alten Baumes, sodass er geradlinig am Stamm des Giganten lehnte.
Voller Ruhe und Langsamkeit schlossen sich die seinen Augenlider. Noch immer schwammen die Geräusche um ihn herum deutlich in seinem Geistesfluss.
Seine Konzentration erfasste einzig und allein die Verdrängung der Umweltgedanken, denn es galt für die Klänge vollkommen frei zu sein.
Winzige Wellen des Liedes Eluive’s schwemmten durch die Gänge seiner Gedanken, welche zusammen ein Bild erbauten. Die Konturen des Bildes verliefen nicht starr. Feste Zwänge schienen nicht vorhanden zu sein. Die Stränge seines Geistes verfolgten die Aufgabe weiter in die Reihenfolge der Töne vorzudringen.
Mehr und mehr stabilisierten sich die Umrisse. Die Konzentration der Klänge schien zu wachsen und das Zerfließende in eine festere Gestalt zu pressen. Leichte Vibrationen durchströmten seinen Leib und ließen seinen Fokus tiefer in die Klänge tauchen.
Mittlerweile hatte sich die Sonne etwas in die Diagonale gesenkt und spendete Yonai’luen nun fast vollständig dunkleren Schatten.
Ein Blinzeln später durchzog es ihn, woraufhin er schlagartig die Augen öffnete |
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