Vom Adel in die Gosse und zurück.

[Aasim Omar]

Es ist ein Traum. Bis vor Kurzem noch ein namenloser Hund und nun wieder Stadthalter Menek’urs und stolzes Mitglied des Hause Omar. Eingesetz von dem Emir persönlich trug Aasim nun wieder den stolzen Namen der Omar. Doch waren die letzten Tage nicht alle so erfreulich. Der Kerker Rahals schmerzte noch immer Aasims Seele und die Worte des Panthers trommelten noch immer in Aasims Kopf. Sich dem Zorn hingeben, sprach der Panther, dem Einen dienen, zischelte er. Und dann die Jagd. Die Jagd auf ein Wild das gefährlicher war als ein Dämon. Die Jagd nach dem was Aasim bis vor kurzem Haus und Titel nahm. Die Jagd nach der Quelle seines Zornes, dem Ahad Leyle Darsus. Wie ein tier lebte Aasim im Dreck der Höhlen nahe Varuna. Er lagerte vor an jenem Ort an dem er seinen Peiniger traf um endlich seinem Herz seinen Frieden zu geben. Jeden Tag stürzte der Zornige Krieger sich auf die dort Hausenden Monster um sich einen halbwegs sicheren Schlafplatz zu sichern. Doch gab es keine Spur von der Quelle seines Zornes.

Es dauerte nicht lang und sein Wüstenskorpion war schartig und seine Kettenrüstung voller Löcher und vom Blut durchtränkt. War es sein eigenes? War es das der Monster? Man konnte es nicht mehr sehen, doch sah man im Dunkel eins genau. Es handelte sich nicht mehr um den einst so diplomatischen Aasim, denn immer ähnlicher wurde er dem Getier das er tag täglich erschlug. Man spürte das in ihm der Hunger nach dem Blut eines Feindes größer und größer wurde. Die Gier nach einem Kampf unersättlich schien. Ohne es zu wissen begab er sich langsam in die Fänge des Einen, welcher in ihm einen Diener finden sollte. Sicher währe er dem Wahnsinn verfallen wenn dort in seinen Träumen nicht immer dies eine Gesicht währe.

Wunderschön und so voller Liebe schien das Lächeln der jungen Ifrey in seinen Träumen. Ihre Worte sanft gesprochen als würde sie flüsternd mit ihrer melodischen Stimme, als Aasims Engel zu ihm Sprechen. Sie zeigte ihm in seinen Träumen seine Heimat und den Emir, dessen Weisheit es zu verdanken war das Rahal keinen Adligen mehr in seiner Gewalt hatte, sondern nur einen namenlosen Hund. Er spürte ihre Berührung in seinen Träumen. Zärtlich als würde ein Blütenblatt vom Himmel fallen und an seiner Haut abprallen. Sie versprach ihm zu warten und doch konnte er nicht von ihr verlangen, aus ihrem Haus in das Leben eines Ausgestoßenen zu wechseln und so schien ihre Liebe aussichtslos. Doch der Gedanke an sie schien der einzige Halt in diesen trostlosen Hallen des Bösen. Sie war der Halt zu seinem Volk und er das was ihn mehr und mehr zum Tier machte.

All sein Reichtum setzte der junge Aasim aufs Spiel um Söldner für seine Sache zu gewinnen. Diebe Gauner und andere Halsabschneider sollten seine Armee sein. Sie würden treu sein solang das Gold reicht und sie würden ihren Zweck erfüllen. Es sollte eine Armee erscheinen um seinen Rachedurst zu stillen und die Flammen seines Zorns über jeden bringen der es wagt sich ihm in den Weg zu stellen. Bis er auf das liebliche Gesicht in seinem Traum traf. Verwundet von einem Kampf mit einem Dämon stand sie und ihre Gefährtin vor ihm mit einer Botschaft vom Emir selbst. Es wurde Zeit dem Emir erneut seine Dienste zu bieten und sich so er es Wünscht den Namen Omar wieder anzueignen, auf das Aasim fortan wieder stolz sagen kann das er aus dem edlen Geblüt der Omar stammt. Doch all dies wandelt den Zorn nur in eine starke Abneigung und es sollte nicht viel dazu gehören die Flammen des Zornes in einem Menekaner neu zu entfachen.